Die Österreichische Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin (ÖGGSM) veranstaltet am Dienstag eine Tagung zum Thema Gendermedizin in Wien.
Neben Unterschieden in den Geschlechtschromosomen, Genexpressionsmustern, Hormonen, Immunsystem und Stoffwechsel sind auch Umweltfaktoren, kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse wesentlich für die Gesundheit. Sowohl Unterschiede wie auch Gemeinsamkeiten zwischen den Geschlechtern in der Prävention, Wahrnehmung und Präsentation von Krankheiten sowie im Ansprechen auf verschiedene Interventionen werden bei der Tagung „Gendermedizin als Tor zur Präzisionsmedizin“ in der Universitätszahnklinik Wien am 24. September 2024 untersucht.
„Gendermedizin berücksichtigt individuell und altersabhängig das biologische und psychosoziale Geschlecht und stellt somit einen Brückenschlag zur personalisierten Medizin dar. Außerdem finden lebenslang Interaktionen zwischen körperlichen und psychosozialen Faktoren statt, die das Wohlbefinden beeinflussen“, sagt Alexandra Kautzky-Willer, Obfrau der ÖGGSM. Insgesamt sind Frauen im Lebenszyklus stärkeren körperlichen Veränderungen unterworfen, wobei aber große Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen innerhalb aller Geschlechter zu berücksichtigen sind. „Trotz zunehmender Forschungsaktivitäten im Bereich der Gender- wie auch der personalisierten Medizin, bestehen nach wie vor sehr viele offene Fragen in Bezug auf eine optimale individuelle Behandlung für die meisten Erkrankungen. Sowohl ein Anstieg in Sex- und Gender basierter Grundlagenforschung, wie auch Big-Data-Analysen und translationale klinische Forschung können zukünftig zu innovativen, geschlechtssensitiven Gesundheitskonzepten sowie insgesamt zu einer besseren klinischen Medizin für alle Menschen beitragen.“
Service: Tagungsinfos