Es gibt jede Menge Probleme im Gesundheitswesen, keine Frage. Und sie gehören schonungslos angesprochen. Nur zu kritisieren wird aber nicht reichen. Es braucht nachhaltige Lösungen.
Personalmangel, Teuerungswelle, Lohn- und Honorarverhandlungen, Preisdruck, Lieferengpässe, wachsender Arbeitsdruck und vieles mehr: es kracht an zahlreichen Ecken im Gesundheitswesen. Dass das System zusätzlich komplex ist und von zahlreichen Stakeholdern mit Interessen, die sich zum Teil widersprechen, geprägt ist, macht es nicht leichter. Und wenn der Druck in einem System steigt, werden auch die Konflikte stärker sichtbar.
Dennoch genießt das Gesundheitswesen in der Bevölkerung nach wie vor ein hohes Vertrauen. Das führt letztlich auch zur hohen Bereitschaft zu Finanzierung – auch wenn es durchaus Bestrebungen gibt, gerade in der Zeit steigender Preise und Gehälter, die Lohnnebenkosten und damit auch Gesundheitsausgaben zu senken. Das wiederum würde den Druck im System noch weiter erhöhen. Die Folgen sieht man in anderen Ländern: die öffentliche Hand wird zurückgedrängt, der private Sektor wächst und die Versorgung wird schlechter, weil das Netz löchriger wird.
Das Problem dabei: je schlechter die Akteure jetzt das System reden, umso mehr spielen sie jenen in die Hände, die es aushöhlen möchten. Es braucht also ein konstruktives und intelligentes Ansprechen der Probleme und die Bereitschaft, gemeinsam Lösungen zu finden. Nur zu kritisieren wird aber nicht reichen. (rüm)