Chronische Nierenerkrankungen sind gefürchtete Komplikationen bei Diabetes. Ein britisch-österreichisches Forschungsteam hat jetzt den deutlichen Effekt der Ernährung darauf nachgewiesen.
Diabetiker:innen leiden häufig unter chronischen Nierenerkrankungen (CKD). Eine gesunde pflanzliche Ernährung kann das Risiko aber senken, wie eine aktuelle Studie zeigt. Ein Forschungsteam mit österreichischer Beteiligung analysierten die Daten von 7.747 Typ-2-Diabetiker:innen über einen Zeitraum von 10,2 Jahren hinweg und kamen zu dem Schluss: Eine gesunde pflanzlich-basierte Ernährung verringert das Risiko, eine chronische Nierenerkrankung zu entwickeln, um etwa ein Viertel, eine ungesunde pflanzlich-basierte Ernährung erhöht die Gefährdung um mehr als ein Drittel. Die Zusammenhänge zwischen einer gesunden pflanzen-basierten Ernährung und dem selteneren Auftreten der chronischen Nierenerkrankung wurden offenbar durch eine insgesamt bessere Funktion der Nieren und einen geringeren Körperfettanteil vermittelt. Immerhin hatten 1.030 der Diabetiker:innen und somit 13,3 Prozent innerhalb der Beobachtungszeit von etwas mehr als einer Dekade auch eine chronische Nierenerkrankung entwickelt.
Die Ergebnisse würden sich weitgehend mit jenen einer taiwanesischen Studie decken, die bei vegetarisch lebenden Diabetiker:innen ein geringeres Risiko für chronische Nierenschädigungen gezeigt hätte. Auch eine Untersuchung aus den Niederlanden hätte Hinweise auf einen Nierenschutz bei Diabetiker:innen durch eine höhere Zufuhr an pflanzlichen Proteinen geliefert. „Unsere Ergebnisse ergänzen die wachsende Zahl von Belegen dafür, dass eine Ernährung mit einem hohen Anteil pflanzlicher Lebensmittel die Ergebnisse bei Diabetiker:innen verbessert. Sie stimmen auch mit denen aus Metaanalysen über gesunde Ernährungsmuster und CKD-Inzidenz bei Menschen mit und ohne Diabetes überein. Diese Studien zeigen, dass eine Ernährung reich an Vollkorn, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen und Fisch sowie eine geringere Aufnahme von rotem und verarbeitetem Fleisch, Natrium (Salz; Anm.) und SSBs (mit Zucker gesüßte Getränke; Anm.) mit einem geringeren CKD-Risiko und Albuminurie verbunden ist“, stellten die Expert:innen schließlich fest. In Österreich leiden mindestens 600.000 Menschen an Diabetes. (red/APA)
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