Die ÖGK meldet, dass sich die Rückgänge durch die pandemiebedingte Wirtschaftskrise und die damit verbundene hohe Arbeitslosigkeit einbremsen. Der Tiefpunkt dürfte überwunden sein. ÖGK-Obmann Huss drängt dennoch weiter auf Staatshilfe.
Die Pandemie hat wie berichtet massive finanzielle Auswirkungen auf die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK). Experten rechnen mit Verlusten von mehreren hundert Millionen Euro. Der Tiefpunkt dürfte jedoch überwunden sein, meldet die Kasse. Sie verzeichnete im Mai um 3,2 Prozent weniger Beitragseinnahmen als im Vorjahr, im Beitragsmonat April war die Differenz zum Vorjahr mit 4,7 Prozent minus noch deutlich höher. Auch gestundete Beiträge zeigen eine positive Entwicklung.
Der seit 1. Juli amtierende ÖGK-Obmann Andreas Huss drängt dennoch weiter auf Zuschüsse und hat nach eigenen Angaben „positive Signale“ von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) für ein Kassenfinanzierungspaket als Ausgleich für die durch Corona verursachten Verluste. Eine fixe Zusage gebe es jedoch noch nicht, sagte Huss am Dienstag in einer Pressekonferenz. Auf die Frage, ob auch die ÖVP dazu bereit sei, verwies Huss auf einen gemeinsam von ÖVP und Grünen eingebrachten Entschließungsantrag im Parlament, wonach die Sozialversicherungen für die corona-bedingten Ausfälle entschädigt werden sollen. Außerdem hätten die ÖVP und die Wirtschaftskammer Leistungskürzungen und Selbstbehalte ausgeschlossen. Damit bleibe nur eine Hilfe vom Bund übrig. Wieviel Geld die ÖGK durch die Corona-Krise genau verliert, kann Huss noch nicht beziffern. Er blieb aber dabei, dass der Ausfall heuer allein durch die sinkenden Beitragseinnahmen infolge der höheren Arbeitslosigkeit bei 500 bis 600 Millionen Euro liegen werde. Wenn man dann noch den Ausfall von Stundungen infolge von drohenden Firmenpleiten hinzurechne, könne das bis zu einer Milliarde Euro ausmachen. (red)