Am Tag der Patientensicherheit wurde am Sonntag die stärkere Einbindung von Patient:innen gefordert. Zudem müsse es mehr Anstrengungen im Kampf gegen Krankenhauskeime geben.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Internationalen Tag der Patient:innensicherheit unter das Motto: „Sicherheit. Für Patient:innen. Mit Patient:innen“ gestellt. Denn Fehler im Gesundheitssystem verursachen nicht nur menschliches Leid, sondern führen auch zu einem immensen Vertrauensverlust der Patient:innen. „Die stärkere Einbindung von Patient:innen und Angehörigen ist ein zentrales Ziel zur Verbesserung der Sicherheit im Gesundheitswesen. Die Perspektiven und Erfahrungen von Patient:innen und Angehörigen sind von unschätzbarem Wert, da sie den Weg durch das Gesundheitssystems in Österreich aus erster Hand erleben“, erklärte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Sonntag.
Patient:innen sollten in der Gesundheitsversorgung als Partner erkannt und mehr eingebunden werden, sagte Katharina Reich, Sektionsleiterin Öffentliche Gesundheit und Gesundheitssystem. Mehr Einbindung bringe Verbesserungen der Behandlungsqualität sowie der Gesundheitskompetenz der Menschen. Internationale Untersuchungen zeigen, dass etwa jede zehnte Person, die als Patient in einer Gesundheitseinrichtung behandelt wird, Schäden erleidet. Dabei seien mindestens 50 Prozent dieser Schäden vermeidbar. Durch Patientenbeteiligung könnten die Schadensbelastung um 15 Prozent verringert und jedes Jahr unzählige Leben gerettet werden, hieß es bei der Pressekonferenz der Österreichischen Plattform Patient:innensicherheit in Wien. Darüber hinaus würden erhebliche Ausgaben gespart, die im Gesundheitssystem dringend gebraucht werden.
Austromed, die Interessensvertretung der Medizinprodukte-Unternehmen, und die Plattform „Kampf gegen Krankenhauskeime“ forderten anlässlich des Tags der Patientensicherheit gemeinsam mehr Maßnahmen gegen Infektionen in Gesundheitseinrichtungen (nosokomiale Infektionen). Sie sprechen sich einerseits für eine Stärkung der Patientenrechte aus. Zweite Forderung ist jene nach Transparenz bei den Leistungen von Hygieneteams in Gesundheitseinrichtungen und darüber, in welchen Einrichtungen Patienten mit einem niedrigen oder erhöhten Risiko einer nosokomialen Infektion konfrontiert sind. Es brauche weiters einen verbindlichen Schlüssel für Hygienefachkräfte im Gesundheitsbereich. (red)