Während die Zahl der Corona-Infektionen leicht zurückgeht, macht in manchen Bundesländern die Zahl grippaler Infekte und Influenzafälle den Expert:innen Sorge.
In der vorigen Kalenderwoche hat es einen sprunghaften Anstieg der Influenzanachweise in Österreich gegeben. Vor allem in Wien, Niederösterreich, Salzburg, Tirol und der Steiermark gab es vermehrt Fälle. Der Grippemeldedienst der Stadt Wien schätzte für die Vorwoche 16.250 Neuerkrankungen an grippalen Infekten und Influenza. In den beiden Woche davor waren es in Wien noch relativ konstant fast 11.000 Fälle gewesen. Das ist fast das Doppelte als in früheren Jahren zu dieser Jahreszeit. Die Zahl der gesicherten Influenzanachweise stieg laut MedUni von unter zehn in KW 44 und weniger als 20 in der Woche darauf nun auf 70 Fälle an.
Das Gesundheitsministerium warnt deshalb bereits vor einer bevorstehenden Influenza-Welle. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) ruft dazu auf, sich rasch gegen Influenza impfen zu lassen. In Deutschland hat die Influenza-Welle bereits Ende Oktober begonnen, meldet der Verband der Impfstoffhersteller. Die Wiener Ärztekammer meldet, dass die Gratis-Grippeimpfung in Wiener Ordinationen bereits auf Hochtouren läuft. „Vor allem bei den Seniorinnen und Senioren ist der Andrang enorm“, fasst Naghme Kamaleyan-Schmied, stellvertretende Obfrau der Kurie niedergelassene Ärzte der Ärztekammer für Wien und selbst Hausärztin, zusammen. Mehr denn je zeige sich, dass Patientinnen und Patienten die persönliche Beratung bei der Vertrauensärztin oder dem Vertrauensarzt suchen. Rund 200.000 Impfdosen können im niedergelassenen Bereich verimpft werden. Das entspricht in etwa der Hälfte des Gesamtkontingents, das die Stadt Wien für diesen Winter vorgesehen hat. Mittlerweile wurden bereits 130.000 Dosen von den Ärztinnen und Ärzten abgerufen. „Und wir hätten durchaus Kapazitäten, noch mehr zu verimpfen – gerade in der Gruppe der älteren Personen, die ja als Risikopatienten gelten“, sagt Kamaleyan-Schmied. (red)