Die Corona-Schutzmaßnahmen dürften in Europa und auch Österreich tausende Grippefälle verhindert haben. Es gab erstmals keine Grippewelle in Europa, berichtet das Gesundheitsministerium.
Experten hatten bereits im Herbst ein Ausbleiben der Grippewelle erwartet. Denn in der Südhalbkugel gab es so gut wie keine Grippefälle. Und tatsächlich dürften sie Recht behalten haben. In Kalenderwoche 4 wurde in Österreich der bislang erste Influenzafall registriert. Das war in dieser Saison der erste sporadische Fall in Österreich. Davor gab es einen einzigen Fall, dieser war allerdings mit einer Einreise nach Österreich assoziiert, berichtet Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). „Nicht nur Österreich verzeichnet heuer erstmals dieses ‚Grippewunder‘, sondern ganz Europa. Lediglich aus Portugal, UK, Dänemark, Litauen und Azerbaijan wurde eine sporadische Influenzaaktivität gemeldet. Natürlich gab es auch heuer in Österreich grippeähnliche Infektionen, aber – mit Ausnahme des aktuellen Falles und des reiseassoziierten Falles – keine echten Influenzafälle und somit keine Influenzatoten.“
In den Vorjahren gab es in Österreich oft mehrere tausend Grippetote pro Saison. 2016-2017 war dieser Wert besonders hoch. Damals waren es geschätzt 4.436 mit Influenza assoziierte Todesfälle in Österreich (2017/2018: 2.851 Todesfälle, 2018/2019: 1.373 Todesfälle und 2019/2020: 834 Todesfälle). „Die Covid-Schutzmaßnahmen von der Maske bis zum Mindestabstand und die Hygienemaßnahmen haben also nicht nur die Belastung durch Covid-19 massiv verringert, sondern uns erstmals seit Jahrzehnten vor einer Grippewelle geschützt und damit viele Todesfälle und eine zusätzliche Belastung unseres Gesundheitssystems in dieser schwierigen Zeit verhindert“, so der Gesundheitsminister. (red)