In Bregenz und in Wien gehen in den kommenden Tagen die Kongresse wichtiger Fachgesellschaften über die Bühne. RELATUS gibt eine Vorschau.
Jeder zweite bis dritte Mensch, der von bestimmten neurologischen Erkrankungen betroffen ist, kämpft auch mit einer neurogenen Störung von Harnblase und Blasenschließmuskel. Das führt häufig zu neurogener Inkontinenz. Bei der neurogenen Schließmuskelschwäche sind die derzeitigen Behandlungsmöglichkeiten eingeschränkt. Große Hoffnung wird in Tissue Engineering gesetzt. Über diese und weitere Möglichkeiten zur Behandlung von Inkontinenz tauschen sich vom 7. bis 10. September Urologen und weitere Experten im Austria Center Vienna aus. „Jeder 5. Mensch ist im Laufe seines Lebens von Blasenschwäche betroffen. Menschen, die bestimmte neurologische Erkrankung haben, haben ein mindestens doppelt so hohes Risiko, auch an Inkontinenz zu leiden,“ sagt Helmut Madersbacher, Mitbegründer und langjähriger Leiter der Neuro-Urologie am Landeskrankenhaus – Medizin-Universität Innsbruck sowie Meeting Chairman beim heurigen Inkontinenzkongress der International Continence Society.
Die Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin findet vom 8. bis 10. September 2022 im Festspielhaus in Bregenz statt. „Nach zwei Jahren pandemiebedingter Einschränkungen ist es schön, wieder eine Präsenzveranstaltung dieser Größe ankündigen und besuchen zu können“, freut sich der Präsident der ÖGARI, Walter Hasibeder, Abteilung für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin St. Vinzenz Krankenhaus Zams. Als besonderes Highlight der Veranstaltung ist unter anderem die Plenarsitzung am ersten Tag, mit den Auswirkungen der Covid-19 Pandemie, vorgesehen. Dabei soll der Blickpunkt neben der eigenen nationalen Lage, zu Themen wie Triage, supportive Therapien und dem Lernen aus der Pandemie, auch auf verschiedene Länder, die mit anderen Ressourcen ausgestatten sind, gerichtet werden. Neben Sitzungen über neue Erkenntnisse in der akuten und chronischen Schmerztherapie spannt sich der Bogen über Themen zu aktuellen Herausforderungen in der Kinder-Anästhesiologie, der Regionalanästhesie, der Intensivmedizin bis hin zu ethischen Themen, wie dem assistierten Suizid. Weiteres Highlight der Tagung ist die Präsentation des neuen Positionspapiers der ÖGARI zum Einsatz zur ärztlichen Notfallmedizin (RELATUS berichtete). (rüm)