Die sogenannte Coplant-Studie wird die nächsten Jahrzehnte den Einfluss des Essverhaltens auf die Gesundheit untersuchen. Auch Österreich ist daran beteiligt.
Wie beeinflusst unsere Ernährung unsere Gesundheit? Was macht der Konsum rein pflanzlicher Produkte mit unserem Körper? Diese und ähnliche Fragen möchte die bisher größte Studie zu pflanzenbasierter Ernährung im deutschsprachigen Raum beantworten. Forschende von acht Studienzentren, darunter auch die Universität Wien, starteten nun die Untersuchungen unter Koordination des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Auch wenn es immer mehr Menschen gibt, die völlig oder teils auf Fleisch verzichten, mangelt es an wissenschaftlich fundierten Fakten zu den Auswirkungen auf die Gesundheit. „Wer sich vorwiegend pflanzlich ernährt, hat ein geringeres Risiko für viele chronische Erkrankungen“, sagte Benedikt Merz, Leiter der Coplant-Studie am Max Rubner-Institut in Karlsruhe. „Ob dies auch für eine vegane Kost gilt, ist bisher nicht ausreichend untersucht.“ Bei größeren Querschnittsstudien seien Veganer:innen oft nicht eingeschlossen gewesen. „Außerdem stehen wir mit der leichten Verfügbarkeit von hochverarbeiteten pflanzlichen Ersatzprodukten vor einer ganz neuen Situation.“
Bei regelmäßigen Untersuchungen und Befragungen über viele Jahre hinweg soll es unter anderem um die Aufnahme von Nährstoffen, Schwermetallen und Schimmelpilzgiften gehen und das Mikrobiom im Darm – also die Zusammensetzung der Mikroorganismen – analysiert werden. Auch soll untersucht werden, welche Rolle soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeitsfaktoren bei dem Thema spielen. Geplant ist, dass immer wieder einzelne Erkenntnisse veröffentlicht werden. Insgesamt 6.000 Proband:innen im Alter zwischen 18 und 69 Jahren sollen über 20 Jahre hinweg begleitet werden. An den acht Einrichtungen werden die Studienteilnehmer:innen nach Ernährungsform in Gruppen unterteilt: vegan (keine tierischen Produkte), vegetarisch (kein Fleisch und Fisch, aber zum Beispiel Milch und Eier), pescetarisch (Fisch, aber kein Fleisch) oder Mischkost. Die Forschenden wollen nach Möglichkeit auch Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche einbeziehen, betonte Merz. (red/APA)
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