Gute Resultate von Borreliose-Impfstoff

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Die Ergebnisse einer aktuellen klinischen Studie könnten dazu führen, dass es bald einen Borreliose-Impfstoff gibt – mit österreichischer Beteiligung.

Drei Teilimpfungen eines neuen Impfstoffs des österreichisch-französischen Biotechunternehmens Valneva könnten vor einer Borreliose-Erkrankung schützen. Das zeigt eine aktuelle klinische Studie, die im Fachjournal „Lancet Infectious Diseases“ erschienen ist. Das Vakzin VLA15 wurde in Kooperation mit Pfizer hergestellt und ist derzeit der weltweit einzige Borreliose-Impfstoff in klinischer Entwicklung. „VLA15 war sicher, wurde gut vertragen und hat eine robuste Antikörperantwort gegen alle sechs OspA-Serotypen (Anmerkung: Borreliose-Varianten) hervorgerufen“, schrieben Nicole Bezay und ihre Co-Autor:innen. Die beste Immunantwort ließ sich durch eine Dosierung von 180 Mikrogramm des Antigens pro Dosis bei einem Impfschema von 0-2-6 Monate (Anmerkung: zweite Dosis nach zwei Monaten, dritte Dosis nach einem halben Jahr) erreichen. Diese Resultate würden laut Forschenden die weitere klinische Entwicklung des Impfstoffs stützen. Es handelt sich dabei um ein Subunit-Vakzin mit Alum-Adjuvans (Anmerkung: Adjuvans zur Impf-Verstärkung). Der Impfstoff soll die sechs häufigsten Typen des OspA-Oberflächenproteins von Borrelia burgdorferi sensu lato, die in Nordamerika und in Europa vorkommen und von Zecken übertragen werden, abdecken.

Mittlerweile führt Pfizer VLA15 eine Zulassungsstudie der Phase III (Wirksamkeit und Verträglichkeit) mit rund 6.000 Proband:innen (inklusive Placebo-Gruppe) in sechs Staaten durch. Jetzt geht es darum zu beweisen, dass das Vakzin – abseits der immunologischen Resultate aus der Phase II – in der Realität Menschen vor der Erkrankung schützt. Bis diese Ergebnisse vorliegen, wird es allerdings noch einige Zeit dauern. Das hat Pfizer bereits im August 2022 mitgeteilt. Der Markt für effektive Borreliose-Vakzine ist groß: In den USA erkranken jährlich rund 476.000 Personen an einer solchen Infektion. In Europa geht man von jährlich 130.000 Patient:innen aus. Es gibt zwei Erkrankungsgipfel – abhängig von der Zeit, welche Personen in der freien Natur verbringen: das Kindesalter und ältere Menschen. (red/APA)

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