Die medizinische Fakultät der Johannes Kepler Uni führt in ihrem Curriculum erstmals ein Pflichtpraktikum bei einem Hausarzt für Studenten ein. Für die vier Wochen im Klinischen Praktischen Jahr gibt es ein Taschengeld von 650 Euro. Für die Ausbildner gibt es 500 Euro Aufwandsentschädigung.
Die Johannes Kepler Universität, die Oö-Ärztekammer und die Oö-Gebietskrankenkasse (OÖGKK) haben sich auf ein „Anreizmodell“ für den Beruf des Hausarztes geeinigt, hieß es am Dienstag in Linz. Die drei Partner finanzieren sowohl die 650 Euro für die Studenten als auch eine Aufwandsentschädigung für den praktischen Arzt von 500 Euro. Auf Wunsch kann das Praktikum noch um vier Wochen verlängert werden, auch in diesem Fall gibt es die finanzielle Unterstützung. Dieser Fördervertrag wurde vorerst für fünf Jahre abgeschlossen.
Noch herrsche zwar in Oberösterreich laut aktuellen Zahlen kein akuter Mangel an Allgemeinmedizinern, von aktuell 734 Kassenstellen sind 28 unbesetzt. Da aber in den nächsten Jahren eine Pensionierungswelle anstehe, müssten ständig freiwerdende Stellen nachbesetzt werden, erklärte OÖGKK-Obmann Albert Maringer. Zur Stärkung der Allgemeinmedizin halten zudem praktische Ärzte ab dem ersten Semester Vorlesungen. Die Prägung für eine Fachrichtung starte mit dem ersten Uni-Tag, begründete Ärztekammerpräsident Peter Niedermoser, warum Studenten so früh wie möglich mit den Aufgaben eines Allgemeinmediziners vertraut gemacht werden sollten. (APA)