Die Regierung bringt den „Facharzt für Allgemeinmedizin“ auf Schiene. Die Junge Allgemeinmedizin Österreich (JAMÖ) hat jetzt eine Analyse zur geplanten Facharztausbildung vorgelegt.
Die Junge Allgemeinmedizin Österreich (JAMÖ) begrüßt den aktuellen Entwurf zur Ärztegesetz-Novelle, in dem eine neue Facharztausbildung für Allgemein- und Familienmedizin vorgesehen ist. Dieser Schritt ist aus Sicht der JAMÖ nicht nur ein wichtiger Meilenstein für die Anerkennung der Allgemeinmedizin als eigenständiges Fachgebiet, sondern auch ein wesentlicher Baustein, um die hausärztliche Versorgung – insbesondere in ländlichen Regionen – für die Zukunft zu sichern. Um möglichst viele Mediziner:innen für eine hausärztliche Laufbahn zu begeistern und damit die hausärztliche Versorgung zu sichern, sei die Gleichstellung mit anderen Fachdisziplinen absolut essenziell, betont JAMÖ-Obmann-Stellvertreterin, die Kärntner Medizinerin Madeleine Leustik.
Ein entscheidender Faktor in der geplanten Ausbildung sei, dass etwa ein Drittel der Ausbildungsdauer nun direkt in der sogenannten „Lehrpraxis“ in hausärztlichen Ordinationen (bzw. Primärversorgungseinrichtungen) stattfindet. „Die Allgemeinmedizinausbildung sollte dort stattfinden, wo auch tatsächlich Hausarztmedizin gemacht wird“, sagt JAMÖ-Obmann Richard Brodnig, Arzt in der Steiermark.
Die JAMÖ sieht jedoch die Notwendigkeit zu weiteren Qualitätsverbesserungen, um die Ausbildung in der Allgemein- und Familienmedizin zu attraktivieren und qualitativ auf internationales Niveau aufzuwerten. So sollte unter anderem möglichst früh in der Ausbildung ein Teil der Lehrpraxiszeit absolviert werden, um Mediziner:innen bereits am Anfang ihrer Laufbahn für die Allgemeinmedizin begeistern zu können. Weiters sollten die Ausbildungsinhalte während der Ausbildungszeit im Spital an den tatsächlichen Bedarf in der hausärztlichen Praxis angepasst, veraltete Fachrotationen abgeschafft und auch individuelle Schwerpunkte gefördert werden. (red)