Anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages am Donnerstag fordert die Hepatitis Hilfe Österreich (HHÖ) eine Test-Offensive unter Nutzung der vorhandenen Strukturen zum Nachweis von Corona.
Durch mehr Tests könne das Ziel, Hepatitis B und C bis zum Jahr 2030 zu eliminieren vorangetrieben und eine laut HHÖ-Vorsitzender Angelika Widhalm enorme Dunkelziffer erhellt werden, hieß es am Dienstag in einer Aussendung. Oft bleibt eine kranke Leber unerkannt, vor allem eine chronische Hepatitis B und C können schleichend schädigen, ohne dass die Betroffenen etwas merken, lautet die HHÖ-Warnung. „In der Vergangenheit waren die Therapien berüchtigt für ihre schweren Nebenwirkungen, weswegen sich viele Menschen einfach nicht getraut haben, diese Therapien in Anspruch zu nehmen“, blickte Widhalm zurück. „Mit den sogenannten DAA’s (direct acting agents) sind diese Zeiten vorbei: vergleichsweise nebenwirkungsfrei und mit einer zuverlässigen Heilungsrate können wir allen empfehlen, nicht länger zu warten.“
Auch bei der Therapie der noch jüngeren Hepatitis D (Delta) gebe es große Erfolge. Diese virale Lebererkrankung tritt nur in Verbindung mit Hepatitis B auf und erhöht „das Risiko für schwere Verläufe um das Vierfache im Vergleich zu einer reinen HBV-Infektion“, betonte Arnulf Ferlitsch, Fach-Beirat der HHÖ. Und auch für Hepatitis B existiere ein neues, hochwirksames Medikament. Gottfried Hirnschall, ehemaliger Director HIV-Department and Global Hepatitis Program der WHO sowie Beirat der HHÖ, betonte, dass Hepatitis nach wie vor eine der häufigsten und schwersten Erkrankungen weltweit ist. (red)