Herzstillstand: Reanimation immer öfter erfolgreich

© ÖRK Armin Fauland

Eine neue Studie zeigt: In Wien ist die Überlebensrate nach einem Herz-Kreislaufstillstand in den vergangenen 15 Jahren stark gestiegen. Dafür gibt es mehrere spannende Gründe. 

Laut einer aktuellen Auswertung der Berufsrettung Wien und der Medizinischen Universität Wien ist die Überlebenschance nach einem Herz-Kreislaufstillstand außerhalb von Kliniken in Wien seit 2009 um zehn Prozentpunkte gestiegen – von 29 auf 39 Prozent. „Diese starke Verbesserung zeigt, wie gut die Rettungskette von den Ersthelfer:innen, über die Verfügbarkeit von Defibrillatoren, der professionellen Versorgung der Rettungsteams bis hin zur raschen weiteren Versorgung in den Kliniken funktioniert“, erklärte Rainer Gottwald, Leiter der Berufsrettung Wien. Studienleiter Sebastian Schnaubelt, Oberarzt der Berufsrettung Wien, ergänzte: „In 34 Prozent der Fälle haben die Ersthelfer:innen sofort mit der lebensrettenden Herz-Druck-Massage begonnen und so die Rettungskette ohne Verzögerung in Gang gesetzt.“ 

Ein weiterer wichtiger Puzzlestein sei der frühe Einsatz von Laien-Defibrillatoren. Diese sind an vielen Plätzen in der Stadt frei zugänglich verfügbar. Über die Wiener Rettungsleitstelle würden zudem die Polizei, die Berufsfeuerwehr Wien und qualifizierte Helfer:innen über eine Handy-App zum jeweiligen Notfallort geschickt. Durch die weiterführende Reanimation durch die Berufsrettung Wien konnten 25 Prozent aller behandelter Personen direkt wieder zu einem eigenständigen Kreislauf zurückkehren. Die Studie zeigt auch, dass mehr Patient:innen das Krankenhaus nach einem Herz-Kreislaufstillstand in gutem neurologischen Zustand verlassen – die Rate stieg von 25 auf 30 Prozent. „Erst eine rasche und lückenlose Rettungskette macht die weitere Versorgung in der Klinik, etwa mit erweiterten individuellen Therapieangeboten im Herzkatheter, möglich“, kommentierte Alexander Niessner, Vorstand der kardiologischen Abteilung der Klinik Landstraße. Für die Studie wurden die Daten von knapp 7.500 Patient:innen herangezogen, die Ergebnisse wurden nun im Fachjournal „medRxiv“ veröffentlicht. (red)