Der neue Eltern-Kind-Pass, der den seit 1974 bestehenden Mutter-Kind-Pass ablösen soll, muss eine weitere Runde im parlamentarischen Verfahren drehen. Mittels einstimmig angenommenen Rückverweisungsantrags schickte der Nationalrat die Gesetzesinitiative zurück in den Gesundheitsausschuss. Grund sei ein „technischer“ Fehler bei der Einbringung der Regierungsvorlage, hieß es. Die dem Parlament übermittelte Vorlage sei nicht dieselbe gewesen wie jene, die im Ministerrat diskutiert worden sei, erläuterte Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ).
Erfreut reagiert die Spitze der Österreichischen Ärztekammer auf das geäußerte Angebot von Gesundheitsminister Johannes Rauch, man sollte sich doch an einen Tisch zusammensetzen. Harald Schlögel, geschäftsführender Vizepräsident der ÖÄK, und die beiden Vizepräsidenten und Kurienobmänner Harald Mayer und Edgar Wutscher, begrüßten die Wertschätzung der Ärztekammer-Expertise, zeigten sich aber zugleich auch irritiert angesichts der Vielzahl seitens des Ministeriums abgesagter Termine in den vergangenen Wochen. Rauch wurde deshalb zum 147. Ärztekammertag kommende Woche in Geinberg eingeladen. Ob er kommt, ist offen.
Das Thema „Gemeinsam Gesund: Maßnahmen für eine bessere Gesundheitsversorgung“ stellten die Grünen in den Mittelpunkt der „Aktuellen Stunde“ im Nationalrat. Gesundheitsminister Johannes Rauch fand dabei breite Zustimmung über Parteigrenzen hinweg. Seitens der SPÖ signalisierte der nunmehrige Klubobmann Philip Kucher jedenfalls Unterstützung, wenn es der Gesundheitspolitik gelinge, die Situation zu verbessern. Auch Beate Meinl-Reisinger (NEOS) meinte, ihre Hand sei ausgestreckt, thematisierte aber eine etwaige Föderalismusreform. Zu wenig ist es aus Sicht von Gerhard Kaniak (FPÖ), dass bisher nur eine „kleine Novelle“ zum Primärversorgungsgesetz vorgelegt werde und es derzeit nur eine Ankündigung gebe, mit den Ländern zu verhandeln.
Im dritten Jahr der Pandemie und trotz der angespannten Situation in den Krankenanstalten ist die Zahl der Organtransplantationen im Jahr 2022 wieder angestiegen. Wie der neueste Transplant-Jahresbericht 2022 der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) zeigte, wurden im vergangenen Jahr 688 Organtransplantationen durchgeführt, vier Prozent mehr als im Jahr davor (2021: 662). Am häufigsten wurden Nieren verpflanzt. (rüm/Agenturen)