In Österreich variieren die Begleitkosten für Spitalsaufenthalte stark. Während andere Bundesländer Erleichterungen bieten, steigen die Kosten in Wien.
In Österreich werden Krankenhausaufenthalte für Kinder öffentlich abgedeckt, doch die Begleitkosten für Eltern oder Bezugspersonen unterscheiden sich je nach Bundesland erheblich. Besonders Wien sticht mit hohen Kosten hervor: Während die Begleitung von Kindern bis zum dritten Lebensjahr kostenfrei ist, zahlen Eltern von älteren Kindern bis zu 96,69 Euro pro Tag. Besonders belastend sind die zusätzlichen Gebühren bei langen Aufenthalten. Der Verein „KiB Children Care“ kritisierte diese Regelung als existenzielle Bedrohung für Familien mit chronisch erkrankten oder behinderten Kindern.
Zum Vergleich: Während Oberösterreich, Salzburg, die Steiermark und das Burgenland ihre Tarife stabil hielten, kam es in Tirol und Kärnten zu einer Erhöhung um etwa 14 Prozent, in Vorarlberg stiegen die Kosten um fünf Prozent. In Niederösterreich sind die Begleitkosten auf 14 Tage begrenzt und entfallen bei Kindern mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen. Das Bundesland, das noch vor zwei Jahren die höchsten Kosten aufwies, reduzierte diese aber. In Wien jedoch steigen die Gebühren nach dem dritten Lebensjahr erheblich, und seit 2023 wurden die Preise um fast 20 Prozent erhöht. Ein 14-tägiger Krankenhausaufenthalt kann Eltern so bis zu 1.400 Euro kosten. Dies ist besonders problematisch, da die Gebühren bereits bei der Einweisung vorab gezahlt werden müssen, was für betroffene Familien eine große Hürde darstellt.
Die European Association for Children in Hospital (EACH) hat eine Charta ins Leben gerufen, die sicherstellen soll, dass Eltern ihre Kinder im Krankenhaus ohne finanzielle Belastung begleiten können. Obwohl das Gesundheitsministerium die Charta anerkennt, sieht die Realität laut „KiB Children Care“ anders aus. Der Verein fordert eine stärkere Entlastung der Eltern und fragte die Nationalratsparteien um Stellungnahmen an: Parteien wie Grüne und FPÖ setzen sich für Erleichterungen ein, während von den Regierungsparteien keine Stellungnahme kam. (kagr/APA)