Atopische Dermatitis beeinträchtigt die Lebensqualität der Betroffenen stärker als es oft sein müsste, sagten Experten im Vorfeld des Welt-Neurodermitis-Tages am 14. September. Einer Umfrage zufolge besteht akuter Aufklärungsbedarf.
Bis zu fünf Prozent der Bevölkerung sind von Atopischer Dermatitis betroffen, bis zu 15 Prozent aktuell unbehandelt, sagen Spezialisten. Es stünden wirksame Therapien zur Verfügung, viele Patienten wüssten aber viel zu wenig über ihre Erkrankung und die modernen Behandlungsmöglichkeiten. Leidensdruck und Scham wären nach wie vor hoch, ergab eine Studie mit 330 österreichischen Patienten, die das Bio-Pharma-Unternehmen AbbVie mit der österreichischen Lungenunion initiiert hat. Vor allem der Juckreiz belaste viele im Alltag, mehr als die Hälfte der mittelschwer bis schwer Betroffenen gab darüber hinaus Symptome wie Brennen und nässende, blutende Hautstellen an. Zwei Drittel mit moderatem bis schwerem Verlauf können wegen des Juckreizes nicht ungestört schlafen; acht von zehn nehmen Schübe als „sehr belastend“ wahr.
Insgesamt zwölf Prozent gaben an, wegen Neurodermitis mindestens einmal pro Jahr in Krankenstand zu gehen; bei mittelschwerem bis schwerem Verlauf fast ein Drittel (32 Prozent). Ein Grund ist auch Scham: An sichtbaren Körperstellen belastet auch die Optik die Betroffenen massiv. Auch die Medizinersuche kann sich als Hürdenlauf erweisen, Therapieabbrüche und häufige Arztwechsel keine Seltenheit. Fast ein Drittel (31 Prozent) gab bei einem Arztwechsel an, der Mediziner habe sich zu wenig Zeit genommen. Mehr als die Hälfte sagte aus, die Suche nach einem Experten gestalte sich schwierig. Hautärzte sind meist die ersten Ansprechpartner. (red)