Ab Mittwoch (1. Februar) übernimmt die öffentliche Hand die Kosten für die HPV-Impfung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Die HPV-Impfung war 2014 ins kostenlose Kinderimpfprogramm aufgenommen worden, jetzt erfolgt die Ausweitung der Altersgrenze. Künftig können alle Neun- bis 20-Jährigen die Impfung gegen Humane Papilloma-Viren gratis erhalten. Sie schützt vor Krebsarten, die durch HPV ausgelöst werden können, wie Gebärmutterhals-, Scheiden- und Vulvakrebs, Anal- und Rachenkrebs sowie das Peniskarzinom. „Mit der kostenlosen HPV-Impfung ersparen wir jedes Jahr Hunderten Menschen in Österreich eine Krebserkrankung und retten viele Leben“, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Die kostenlosen Impfungen sind ab 1. Februar österreichweit verfügbar. Verabreicht werden sie bei Hausärztin oder Hausarzt, den Impfstellen der Bundesländer, im Rahmen des Wehrdienstes und bei Schulimpfaktionen. Gemäß der aktualisierten Empfehlung des Nationalen Impfgremiums werden zwei Impfungen im Abstand von sechs bis zwölf Monaten verabreicht. Bisher waren ab dem vollendeten 18. Lebensjahr drei Dosen empfohlen.
„Wir haben in Österreich eines der besten HPV-Impfprogramme der Welt, bei dem Kinder und Jugendliche (Mädchen und Buben) und auch Grundwehrdiener nun bis zum vollendeten 21. Lebensjahr die kostenlose HPV-Impfung erhalten können,“ sagte Krebshilfe-Präsident Paul Sevelda. „Dafür möchte ich mich im Namen der Österreichischen Krebshilfe bei Bundesminister Johannes Rauch, Bundesministerin Klaudia Tanner und dem Vorsitzenden der Konferenz der Sozialversicherungsträger Peter Lehner ausdrücklich bedanken.“
Aus Sicht der Krebshilfe fehle es in Österreich jedoch an folgenden „dringend notwendigen“ Maßnahmen, um jene Durchimpfungsrate (90%) bis 2030 zu erreichen, zu der sich Österreich gegenüber der WHO auch verpflichtet hat: Das seien der Zugang zum elektronischen Impfpass für alle Ärzt:innen (Kassen, privat und Wahlärzt:innen), die Dokumentation der HPV-Impfung im elektronischen Impfpass, die intensive Aufklärung und nachhaltige Information der Bevölkerung durch Bund und Länder, sowie die Aufnahme der HPV-Impfung in das ab Herbst 2023 vorgesehene Nationale Impfprogramm. „Es braucht einen wirklichen nationalen Schulterschluss von Bund, Ländern, Ärzte- und Apothekerkammer, Schulen etc., um den Menschen in unserem Land ein möglichst einheitliches, barrierefreies und gut kommunizierbares HPV-Impfangebot zu bieten“, betonte Sevelda. Mit einer neuen HPV-Broschüre (die ab sofort erhältlich ist) will die Österreichische Krebshilfe ihren Beitrag zur Information leisten. Die Broschüre ist kostenlos bei der Krebshilfe erhältlich: www.krebshilfe.net (red)