Bei den Daten zu Osteoporose-Knochenbrüchen ist Österreich in den vergangenen Jahrzehnten im internationalen Vergleich schlecht gelegen. Jetzt zeichnet sich laut einer neuen Studie eine Besserung ab. Es gibt aber Überraschungen.
Rund 370.000 Frauen und etwa 90.000 Männer dürften in Österreich an Osteoporose leiden. Laut Experten werden nur rund 20 Prozent der Fälle diagnostiziert. Selbst nach einer ersten Fraktur erhielten nur etwa 22 Prozent der Betroffenen eine Therapie, hieß es von Experten. Die Häufigkeit von Osteoporose-bedingten Oberschenkelhalsbrüchen nimmt aber besonders bei Frauen ab. Die Absolutzahlen bei Männern haben sich in den vergangenen 30 Jahren hingegen konstant erhöht und mehr als verdoppelt. „Die Gesamtzahl der Hüftfrakturen erhöhte sich von 13.984 (2009) auf 14.640 (2015) und fiel dann auf 14.457 im Jahr 2018 – dies trotz eines ständigen Anstiegs bei den Männern“, schreiben Hans Peter Dimai (Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie der MedUni Graz) und die Co-Autoren in ihrer wissenschaftlichen Studie (Osteoporosis International).
Bei den Spitalsdaten zeigt eine Grafik der Autoren die deutlich unterschiedliche Entwicklung von Männern und Frauen bei absoluten Zahlen. Die Zahl der jährlichen Krankenhausentlassungen nach Hüftfraktur betrug für Frauen im Jahr 1989 etwas unter 8.000, um bis 2018 auf etwas mehr als 11.000 anzusteigen. Die Zahl der Männer, die wegen einer Hüftfraktur im Krankenhaus versorgt werden müssen, stieg von 1989 (rund 2.000) kontinuierlich an. Sie erreichte 2018 etwa 5.000. (red/APA)