Immer mehr Menschen haben schwarzen Hautkrebs

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Auf der ganzen Welt steigt die Anzahl an Menschen mit Melanomen. Eine Analyse des Wiener Gesundheitsverbundes bestätigt, dass auch Österreich nicht davor gefeit ist.

Immer mehr Menschen erkranken an einem Melanom oder auch schwarzem Hautkrebs – international aber auch in Österreich, wie eine aktuelle Analyse des Wiener Gesundheitsverbundes (WiGev) zeigt. Während im Jahr 2018 noch 1.364 Patient:innen mit einem Melanom im WiGev behandelt wurden, waren es 2023 bereits 1.683. Am häufigsten ist die Altersgruppe zwischen 50 und 74 Jahren betroffen, Männer (55 Prozent) etwas häufiger als Frauen. „Das Melanom ist durch die chirurgische Entfernung in 95 Prozent der Fälle heilbar“, betont Christian Posch, Abteilungsleiter der Dermatologie in den Kliniken Hietzing und Landstraße, die Wichtigkeit der Früherkennung. Dabei ist die Selbstuntersuchung trotz großer Fortschritte in der Melanom-Behandlung weiterhin der wichtigste Punkt, um sich vor den negativen Folgen des schwarzen Hautkrebses zu schützen. Neben beobachteten Veränderungen von Muttermalen empfiehlt Posch auch eine fachärztliche Untersuchung, wenn ab einem Alter von 40 Jahren noch neue Muttermale hinzukommen. Wird das Melanom zu spät erkannt, kann dies zu Metastasten führen. Metastasen können grundsätzlich jedes Organsystem betreffen und sind hauptverantwortlich dafür, dass Patient:innen am Melanom versterben.

In den letzten Jahren hat sich die Therapie allerdings erheblich verbessert: „Als ich vor etwas mehr als zehn Jahren begonnen habe, meine ersten Melanom-Patient:innen zu behandeln, sind viele von ihnen sehr rasch verstorben. Heute ist es so, dass wir durch Immuntherapien und zielgerechtete Therapien mehr als 50 Prozent der Patient:innen erfolgreich behandeln können. In manchen Fällen erreichen wir sogar eine funktionelle Heilung“, meint Posch. Erst im März 2023 wurde bekannt, dass in der Melanom-Behandlung auch die Reihenfolge der Behandlungsschritte entscheidend ist. Patient:innen, die bereits Metastasen in den Lymphknoten haben, sollen zuerst mit der Immuntherapie starten, um anschließend operiert zu werden. „Diese neo-adjuvante Therapie – also zuerst behandeln, dann operieren – steigert trotz gleichen Aufwands, gleicher Kosten und gleicher Therapien, also nur aufgrund der Änderung des Timings, die Chance auf rückfallfreie Heilung um 20 Prozent“, erklärt Posch, der sogar von einer „Ära des Timings“ spricht. „Wir haben stetig neue Erkenntnisse zum bestmöglichen Einsatz neuer Therapien. Es kommen laufend neue Behandlungsmöglichkeiten und Medikamente hinzu“, ist Posch zuversichtlich. (kagr/APA)