Es gebe keinen Grund, einen angebotenen Impfstoff abzulehnen, betonen die Impfreferenten der Ärztekammern. Am Donnerstag wurden zudem neue Daten von Herstellern bekannt.
„Es ist nicht ratsam, eine angebotene Impfung gegen COVID-19 wegen Bedenken bezüglich des Impfstoffes abzulehnen“, sagt Rudolf Schmitzberger, Leiter des Impfreferates der Österreichischen Ärztekammer, auch stellvertretend für alle Impfreferenten der Landesärztekammern. „Alle drei in Österreich zugelassenen Impfstoffe sind sicher und schützen bei den hierzulande vorherrschenden Virusarten zu beinahe 100 Prozent gegen schwere Krankheitsverläufe.“ Es sei daher absolut verfehlt, wegen etwaiger Bedenken eine Impfung aufzuschieben: „In dieser unnötigen Wartezeit besteht nämlich kein Impfschutz und man setzt sich einem unnötigen Risiko aus, zu erkranken“, betont Schmitzberger.
Positive Neuigkeiten gibt es zur Wirksamkeit und Produktion der Corona-Impfstoffe: Eine breit angelegte Studie in Israel mit Auswertung der Daten von mehr als einer Millionen Menschen hat etwa die sehr hohe Wirksamkeit des in der EU angewendeten Biontech/Pfizer-Mittels bestätigt. Laut den jetzt im „New England Journal of Medicine“ veröffentlichten Ergebnissen dieser Studie schützt das Vakzin zu 94 Prozent. Der US-Hersteller Moderna, dessen Vakzin ebenfalls in der EU zugelassen ist, kündigte unterdessen eine deutliche Ausweitung seiner Produktion an. Moderna will nun in diesem Jahr 700 Millionen statt der bisher geplanten 600 Millionen Impfdosen produzieren. Moderna hat zudem eine speziell gegen die südafrikanische Variante des Coronavirus gerichtete Version seines Vakzins entwickelt.
Auch der Corona-Impfstoff des US-Konzerns Johnson & Johnson (J&J) hat nach Angaben der US-Arzneimittelbehörde FDA eine hohe Wirksamkeit. Laut am Mittwoch veröffentlichten Unterlagen verhinderte das Mittel in einer großen klinischen Studie in den USA schwere Erkrankungen zu 85,9 Prozent. J&J hatte Anfang Februar einen Antrag auf Notfallzulassung seines Impfstoffs in den USA gestellt. Am Freitag berät ein Expertenausschuss der FDA über die Zulassung. Auch in der EU läuft ein Zulassungsverfahren. Der Impfstoff braucht nur eine Dosis und keine zweite Impfung. (red/APA)