Ausgebuchte Impftermine sorgen derzeit für Unsicherheit in der Bevölkerung. Die Österreichische Gesundheitskasse und die Impfstoffhersteller beruhigen.
Ob Corona oder Influenza – vor allem in Wien ist es derzeit nahezu unmöglich einen zeitnahen Impftermin zu bekommen, was viele Menschen verunsichert. Zusätzlich dazu kamen am Mittwoch Medienberichte über einen Bestellstopp beim Grippe-Impfstoff für Senior:innen. Sowohl die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) als auch der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) haben sich nun zu Wort gemeldet, um zu beruhigen: Laut ÖGK und ÖVIH gibt es für alle Altersgruppen genügend Influenza-Impfstoff-Dosen. Im Rahmen des Öffentlichen Impfprogrammes Influenza (ÖIP) wurden laut ÖVIH Impfstoff-Dosen für circa 10 Prozent der österreichischen Gesamtbevölkerung beschafft – besteht mehr Bedarf, sind aktuell auch noch weitere Dosen am Österreichischen Privatmarkt vorhanden.
Prinzipiell sind zum aktuellen Zeitpunkt ausreichend Impfstoff-Dosen für alle Altersgruppen im Rahmen des ÖIP vorhanden und bereits von bezugsberechtigten Stellen bestellte Impfstoffe können jederzeit abgerufen werden (einschließlich des intranasalen Impfstoffes für Kinder und des adjuvantierten Impfstoffes für die Altersgruppe 65+). Für impfwillige Personen ist somit derzeit der Impfstoff ihrer Wahl (abhängig von der Altersindikation) verfügbar und kann bei niedergelassenen Ärzt:innen des Vertrauens verimpft werden. Eingeschränkt sind derzeit lediglich neue Bestellungen bestimmter Impfstoffe über das ÖIP ohne vorherige Reservierung.
Auch von Seiten der ÖGK heißt es in einer Aussendung, dass Impfstellen den für das öffentliche Impfprogramm bereitgestellten Senior:innenimpfstoff nicht mehr bestellen können, bedeute „nicht, dass sich ältere Menschen nicht mehr damit impfen lassen können“. Der heuer erstmals österreichweit zum Selbstbehalt der Rezeptgebühr von sieben Euro erhältliche Grippe-Impfstoff wird von der ÖGK verteilt. In Altenheimen und für den Nasenspray-Impfstoff für Kinder gibt es auch kostenlose Impfprogramme.
Von den rund eine Million Impfdosen wurden laut ÖGK bisher 80 Prozent bestellt oder sind in den Ordinationen und Impfzentren angekommen. Die Zahl der Impfdosen orientiere sich an den durchschnittlichen Durchimpfungsraten der vergangenen Jahre und wurde vom Bund bestellt. Damit können – je nach Altersgruppe – Durchimpfungsraten zwischen zehn und 13 Prozent erzielt werden. Der für Senior:innen gedachte Impfstoff wurde bereits von den Impfstellen (Ordinationen, Altenheimen) bestellt, betont die ÖGK. Er lagert zur Abholung in Apotheken beziehungsweise in den Impfstellen und wartet darauf, in den kommenden Wochen verimpft zu werden. Die meisten Influenza-Impfungen werden erst im Zeitraum von Mitte Oktober bis Ende November verabreicht, um eine bessere Wirksamkeit bis ins Frühjahr zu erzielen. Impfstellen, die noch Impfstoff benötigen, können auf andere (für alle Altersgruppen zugelassene) Impfstoffe ausweichen, erläutert die ÖGK. Mit diesen Impfstoffen könnten selbstverständlich auch Senior:innen geimpft werden. (red/APA)