Die Corona-Krise hat derzeit keine Auswirkungen auf die Arzneimittelversorgung, versichert die heimische Industrie. Produzenten und Großhandel sind lieferfähig. Entwarnung kommt auch aus Asien, wo die Produktion wieder anläuft. Auch der Brexit hilft mit.
Es gibt auch gute Nachrichten in der Krise: „Wir sehen im Moment keine Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Verfügbarkeit von Arzneimitteln“, betont Alexander Herzog, Generalsekretär des Branchenverbandes PHARMIG. Sowohl die Hersteller als auch der Großhandel sind lieferfähig und es werde alles getan, um gemeinsam mit den Partnern der Vertriebskette sowie den österreichischen Behörden den Arzneimittelfluss aufrecht zu erhalten. Seit die Verbreitung des Corona-Virus zu nationalen Maßnahmen geführt hat, war nicht nur der Lebensmittelhandel von einer außerordentlichen Nachfrage konfrontiert, es haben sich viele Menschen auch bei den Apotheken vorsorglich mit Arzneimitteln eingedeckt. „Dafür besteht aber überhaupt keine Notwendigkeit“, sagt Herzog.
Die Produktionsstätten in Asien, die einen wesentlichen Anteil an der weltweiten Herstellung verschiedener Arzneimittel haben, beispielsweise Antibiotika, Blutdrucksenker oder Schmerzmittel, hätten ihre Aktivitäten bereits wieder aufgenommen. Hinzu kommt, dass viele Produkte vorproduziert wurden – aufgrund des Neujahrsfestes in China, wo traditionell Betriebe nur eingeschränkt laufen. Einzelne Firmen wiederum hätten zudem vor der Krise ihre europäischen Lager aufgrund der Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit aufgestockt. „Das wirkt sich positiv auf die derzeitige Situation aus“, resümiert Herzog. Die Industrie sei im ständigen und intensiven Austausch nicht nur mit den Partnern in der Vertriebskette (Großhandel, Apotheken), sondern vor allem auch mit dem Krisenstab im Gesundheitsministerium, dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) als auch der AGES. Herzog: „Gemeinsam setzen wir alles daran, dass der Arzneimittelfluss auch innerhalb der EU nicht unterbrochen wird. Insbesondere bei den Grenzübergängen nach Italien und Deutschland braucht es gemeinsame Anstrengungen, um den reibungslosen Transport von Arzneimitteln zu gewährleisten.“ (red)