In den nächsten Tagen sollten die diesjährigen 4-fach-Impfstoffe in den Apotheken erhältlich sein. Der Impfstoff für Personen ab 65 wird heuer noch als 3-fach-Impfstoff verfügbar sein. Aufgrund der verspäteten Empfehlung des vierten Stammes durch die WHO kann es zu Verzögerungen in der Auslieferung kommen.
Niemand weiß, wie die Influenza-Saison 2019/20 verlaufen wird. Der Rückblick auf die vergangenen Jahre zeigt, dass nicht nur Beginn und Ende völlig unterschiedlich waren, sondern auch der vorherrschende Subtyp. Im Unterschied zur Saison davor waren im vergangenen Winter zwei verschiedene A-Stämme dominant. In 68 Prozent der untersuchten Fälle handelte es sich um den Stamm A(H1N1), der im Impfstoff enthalten war und entsprechend gut geschützt hat. Zu 32 Prozent wurde der A(H3N2)-Stamm gefunden, der sich im Verlauf der Saison veränderte und somit nur teilweise mit dem Impfstoff zusammengepasst hat. Glücklicherweise war die vergangene Influenza-Saison vergleichsweise mild, dennoch hat es 140.000 bis 150.000 Erkrankungen gegeben. 2017/18 waren es über 400.000.
WHO und EU empfehlen eine Durchimpfungsrate von 75 Prozent bei Risikogruppen wie Senioren, Schwangeren, Kindern oder Menschen mit chronischen Erkrankungen. „Das Gesundheitspersonal sollte überhaupt vollständig durchgeimpft sein“, betont Univ. Prof. Dr. Ursula Kunze vom Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien. „Nicht nur aus Selbstschutz, sondern auch, um die eigenen Patienten vor Ansteckung zu schützen. Das gilt übrigens auch ganz besonders für Personen, die chronisch kranke Menschen, Schwangere oder Neugeborene im engeren Umfeld haben.“ (red)