Gesundheitsberufe sind nach Ansicht der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft deutlich schlechter gestellt als andere Berufe. Sie drängt nun auf Änderungen.
Die GÖD-Gesundheitsgewerkschaft macht ihrem Ärger in einem offenen Brief an Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) Luft: „Im Namen der Mitglieder der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft wenden wir uns an Sie, um zum wiederholten Mal auf eine schwerwiegende Ungerechtigkeit in der derzeitigen Schwerarbeitsverordnung aufmerksam zu machen, die insbesondere die Gesundheits- und Pflegeberufe betrifft. Diese Berufe, die einen unverzichtbaren Beitrag für unsere Gesellschaft leisten, werden durch die aktuelle Regelung stark benachteiligt, und wir fordern eine umgehende Korrektur dieser Ungleichbehandlung.“
Nach den derzeitigen Bestimmungen müssten Beschäftigte in vielen Berufsgruppen 120 Stunden schwere Arbeit pro Monat leisten, damit dieser Monat als Schwerarbeitsmonat anerkannt wird. Für die Beschäftigten in den Gesundheits- und Pflegeberufen jedoch gelten strengere Maßstäbe: Sie müssten 180 Stunden schwer arbeiten, um dieselbe Anerkennung zu erhalten. „Das entspricht einem Drittel mehr Arbeitszeit – eine unzumutbare Mehrbelastung für diese ohnehin stark geforderten Berufsgruppen“, schreibt die Gewerkschaft.
Pflegekräfte und medizinisches Personal seien tagtäglich mit physischen und emotionalen Herausforderungen konfrontiert, die häufig über das hinausgehen, was in anderen Berufen als schwerwiegend erachtet wird. Der ständige Umgang mit kranken und pflegebedürftigen Menschen, die immense Verantwortung für deren Wohlergehen sowie der oft herrschende Zeitdruck und Personalmangel stellen enorme Belastungen dar. „Es ist unverständlich und nicht hinnehmbar, warum diese Berufe mehr Arbeitsstunden erbringen müssen, um dieselbe Anzahl von Schwerarbeitsmonaten zu erreichen wie Beschäftigte in anderen Bereichen. Diese Mehrbelastung widerspricht dem Grundsatz der Gleichbehandlung und ist inakzeptabel.“ Die Gewerkschaft fordert deshalb den Gesundheitsminister auf, diese Ungleichbehandlung noch in dieser Legislaturperiode zu beenden. „Eine gerechte Regelung würde nicht nur den Betroffenen zugutekommen, sondern auch ein klares Signal der Wertschätzung für jene Berufe setzen, die in unserer Gesellschaft eine zentrale Rolle spielen.“ (rüm)