Die Pandemie habe bestehenden Trend weiter verschlechtert, sagen die Initiatoren des Mental Health Jugendvolksbegehren. Sie stellten zu Wochenbeginn ihre Forderungen vor.
Mit mehreren anderen Volksbegehren ist am Montag auch die Eintragungswoche für das Mental Health Jugendvolksbegehren gestartet. „Jeder zweite Jugendliche weist depressive Symptome auf und jeder Sechste hat wiederholt Suizidgedanken“, betonte Initiatorin Carina Reithmaier, Bundesobfrau der ÖVP-nahen Schülerunion, bei einer Pressekonferenz in Wien. Laut Zwischenergebnissen der Neuauflage der Studie zur Psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen der Donau Universität Krems lasse sich der Trend ablesen, dass sich die Situation trotz Aufhebung der Corona-Maßnahmen im Vergleich zum vergangenen Herbst weiter verschlechtert habe, berichtete Reithmaier.
„In der Schule verbringen die Kinder die meiste Zeit, deshalb wollen wir hier ansetzen“, erläuterte Reithmaier die Forderungen des Volksbegehrens. Zur Früherkennung und Prävention brauche es die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen sowie das Angebot von Workshops und Informationsmaterial für Erziehungsberechtigte. Ein besonderer Schwerpunkt müsse auf den flächendeckenden Einsatz von bestehenden Mobbing- und Suizidpräventionsprogrammen im Schulalltag gelegt werden.
Unterstützung kam u.a. auch vom Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) und der Österreichischen Ärztekammer. Es handle sich bei den Kindern und Jugendlichen nicht um eine „verlorene Generation“, betonte ÖBPV-Präsidiumsmitglied Barbara Haid: „Nicht jedes psychisch belastete Kind, nicht jeder psychisch belasteter Jugendliche muss das auch dauerhaft bleiben – und zwar dann nicht, wenn etwas dagegen getan wird“, sagte sie. „Schon vor der Pandemie war die Versorgung von Kindern und Jugendlichen von Mängeln geprägt“, hielt ÖÄK-Präsident Thomas Szekeres fest. Es gebe offene Kassenstellen bei Kinder- und Jugendärzten sowie zu wenig Kinder- und Jugendpsychiater. Die Eintragungswoche läuft bis inklusive kommenden Montag, 9. Mai. (red/APA)