Einblicke hinter die Kulissen des heimischen Gesundheitswesens: Stakeholder im Gespräch mit RELATUS-Chefredakteur Martin Rümmele und Gesundheitspolitik- und Strategieberater Michael Eipeldauer.
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In der Wiener Ärztekammer tobt ein Richtungs- und Machtstreit, der in der Zwischenzeit auch von Funktionär:innen öffentlich via Social Media ausgetragen wird. Das könnte sich in jedem Fall rächen.
Die Konflikte innerhalb der Wiener Ärztekammer eskalieren kurz vor der Rückkehr des am Herzen operierten Präsidenten Johannes Steinhart aus der Rehabilitation. Da gibt es eine öffentliche Petition gegen Funktionäre, öffentliche Debatten über Personen und eine fristlose Entlassung einer Funktionsträgerin sowie wechselseitige Vorwürfe über Geldverschwendungen für Rechtsberatungen, Überhöhte Honorarzahlungen an Geschäftsführer oder in Tochtergesellschaften, die von Behörden untersucht werden und Vieles mehr. Wer wo im Recht ist, ist selbst für Eingeweihte kaum noch feststellbar.
Das Bild, das die Kammer ganz generell abgibt, führt nicht nur zu Spott von anderen Stakeholdern, sondern auch dazu, dass hinter den Kulissen zwischen Bund, Ländern und Sozialversicherungen im Rahmen der Finanzausgleichsverhandlungen an einer Entmachtung der Ärztekammer gearbeitet wird. Denn die Kammer ist nicht einfach eine Organisation, die ihre Mitglieder vertritt und wofür diese Funktionär:innen wählen, sie ist in manchen Bereichen auch Behörde. Und in diesem Segment erfüllt sie wichtige Funktionen. Dazu gehören etwa folgende Bereiche:
„Die ÖÄK versteht sich stellvertretend für die Ärzteschaft als tragendes Element des österreichischen Gesundheitswesens“, schreibt die Ärztekammer über ihr Selbstverständnis. Geht es nach den anderen Stakeholdern im Gesundheitswesen, könnte es damit bald vorbei sein – auch und gerade wenn die Funktionär:innen der Kammer weiter mit sich selbstbeschäftigt sind. (rüm)