Eine Meningokokken-Erkrankung ist für Ärzte schwer zu erkennen, kann aber innerhalb von 24 Stunden von völliger Gesundheit zum Tod führen, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien.
In Österreich werden jährlich 20 bis 100 Fälle gemeldet, die Mehrheit davon wird von der „Meningokokken-Gruppe B“ ausgelöst. Von 2010 bis 2020 gab es 53 Todesfälle. „Das müsste nicht sein, denn Impfungen können schützen“, hieß es. „In den ersten Stunden ist eine Meningokokken-Erkrankung oft nicht von banalen Infekten unterscheidbar“, sagte der Wiener Kinder- und Jugendarzt Michael Sprung-Markes. Die Krankheitserreger (Neisseria meningitidis Bakterien) sind deshalb das „Schreckensgespenst der Kinderärzte“. Diese hätten in der Ordination in der Grippezeit oft sehr viele hoch fiebernde Kinder zu behandeln, und müssten in kürzester Zeit entscheiden, woran sie erkrankt sind. Für Meningokokken gäbe es keinen Schnelltest. Die Krankheit wäre demnach nur an den Symptomen zu erkennen. Diese sind neben hohem Fieber Schmerzen, Bewusstseinsstörungen und Schwächeanfälle. Meningokokken können eine Meningitis und Sepsis auslösen. Da die Meningokokken-Immunisierung laut österreichischem Impfplan für alle Kinder und Jugendliche empfohlen wird, wäre „jeder Kinderarzt verpflichtet, die Eltern aufzuklären“. (red/APA)