Bei den Klimaprotesten am Wochenende ist erstmals auch die Gruppe „Doctors for Future“ in Erscheinung getreten. Sie wollen die Ärzteschaft aufrütteln.
Die Folgen des Klimawandels würden vor allem auch die Gesundheit der Menschen betreffen und damit auch starke Auswirkungen auf das Gesundheitssystem haben, sagt Hans-Peter Hutter: „Bereits heute hat die Klimakrise massive Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit“, sagt der Umweltmediziner vom Zentrum für Public Health der Meduni Wien: „In Zukunft ist mit noch weit mehr Hitzetagen zu rechnen, eine Verzehnfachung bis zum Jahr 2100 wird prognostiziert. Dementsprechend wird auch die Zahl an Hitzetoten deutlich ansteigen. Nicht zu vergessen ist die Zunahme an Allergien und Atemwegserkrankungen durch stärkere Pollen- und Luftschadstoffbelastungen sowie ein Anstieg von Infektionen durch die Ausbreitung von (tropischen) Krankheitserregern in den Norden.“
Hutter ist einer der Initiatoren von „Doctors for Future“ in Österreich und betont, dass man auch mit der Initiative „Scientists for Future” zusammenarbeite, die sich ebenfalls mit der Jungendbewegung „Fridays for Future“ solidarisieren und diese auch wissenschaftlich unterstützen. Hutter erklärt im Gespräch mit RELATUS MED, dass sich bisher rund 100 Ärzte in Österreich der Bewegung angeschlossen haben und sieht die Initiative auch als „Weckruf“ für seine Kollegen. Bereits vergangene Woche haben zum Auftakt der globalen Klimawoche in Österreich auch die Ärztekammer und die Meduni Wien Stellung bezogen: „Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Egal ob Hitzewellen, Überschwemmungen oder andere klimabedingte soziale, gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Ereignisse und Konsequenzen – zentrales Thema sind zumeist auch schwere Auswirkungen auf die Gesundheit der betroffenen Menschen“, sagte Markus Müller, Rektor der Meduni Wien. (rüm)
RELATUS MED: 3x wöchentlich aktuelle Infos aus dem Gesundheitsbereich – jetzt GRATIS anmelden!