Auch wenn das Thema Corona noch immer das Denken beherrscht, sollte man einen Blick nach vorne werfen. Die Krise hat viele offene Punkte in den Hintergrund gedrängt, die jetzt angegangen werden müssen.
Corona hat unter anderem bestätigt, was wir schon lange diskutieren: dass der niedergelassene Bereich gestärkt werden muss. Vor der Krise und im Regierungsprogramm wurden viele Punkte angeführt, die jetzt langsam wieder in den Blick rücken müssen. Dazu gehören die Schaffung eines Facharztes für Allgemeinmedizin und einer Community Health Nurse, der Ausbau der Primärversorgung, die Harmonisierung von Leistungen mit einem neuen Honorarkatalog oder auch die Facharzt-Offensive für Fächer wie Kinder, Augen sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie. Noch dringender nötig als vor der Krise sind die Pflegereform und die Sanierung der Krankenversicherung. Zentral sind auch der Ausbau der Telemedizin mit e-Rezept, e-Impfpass und e-Befund sowie die Weiterentwicklung des Mutter-Kind-Passes. Es stimmt natürlich, dass die Krise noch nicht vorbei ist und wir weiterhin wachsam sein müssen. Wir sollten nun aber auch nicht wichtige Dinge auf die lange Bank schieben. Zur Aufarbeitung dieser Punkte wäre vielleicht eine eigene Taskforce sinnvoll – diese Einheiten sind derzeit politisch ja gerade sehr en vogue. (rüm)