US-Präsident Donald Trump ist an COVID-19 erkrankt, die Symptome haben die Mediziner aber offenbar im Griff. Dabei gehört Trump aufgrund seines Alters und Übergewichts zur Risikogruppe. Was also kann man vom Fallbeispiel Trump lernen?
Wie sehr die Informationen über den Gesundheitszustand von US-Präsident Donald Trump und den Verlauf von COVID-19 stimmen, ist nicht völlig klar. Zum Teil gab es bis Sonntagabend widersprüchlichen Informationen. Nachdem bei Trump eine Infektion mit SARS-CoV-2 festgestellt wurde, wird der US-Präsident mit einer Reihe unterschiedlicher Medikamente behandelt, darunter Remdesivir. Das ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelte Medikament ist das einzige zur spezifischen Behandlung von COVID-19, das in der EU unter Auflagen zugelassen ist. Am Freitag bekam Trump nach Angaben seines Leibarztes zudem einen experimentellen Antikörper-Cocktail, den das Biotechnologie-Unternehmen Regeneron zurzeit in klinischen Studien untersucht.
In jedem Fall erhält Trump allerdings die optimalste Behandlung, die nur vorstellbar ist. Das gilt für Millionen US-Amerikaner, die nicht krankenversichert sind, nicht. Das Beispiel zeigt aber, dass die Medizin im Vergleich zum Frühjahr, recht gut in der Lage ist, mit COVID-19 umzugehen – wenn die Versorgung dafür gesichert ist. Dazu kommt, dass im Fall Trumps ein umfassendes Contact-Tracing gestartet worden ist. Denn immerhin geht es auch um die Frage, wer außer Trump in seiner Regierung, in seinem Kabinett und in seiner Partei angesteckt worden ist. Und es zeigt sich, dass die Nichteinhaltung von Corona-Schutzmaßnahmen, die Trump meist abgelehnt hat, doch nicht so sinnvoll ist. Fazit: Mit mehreren und vor allem konsequent eingesetzten Maßnahmen, kann COVID-19 in Grenzen gehalten werden. Das ist aber kein Freibrief, die Gefahr zu ignorieren. Denn auch Trump war nicht immun – ähnlich wie auch die Corona-Leugner Boris Johnson und Jair Bolsonaro. Und nicht alle erhalten eine Sonderbehandlung wie Trump. (rüm)