Die Ärztekammer fordert ein Bonussystem, um mehr Menschen für die Vorsorgeuntersuchung zu begeistern. Beispiel soll ein Modell der SVS sein.
Anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April erinnert die Ärztekammer für Wien an den hohen Stellenwert der Prävention für die Gesundheit. Die Standesvertretung appelliert an die Bevölkerung, die jährliche kostenlose Vorsorgeuntersuchung zu nutzen und fordert ein Anreizsystem. Als Vorzeigebeispiel sieht die Ärztekammer die Vorsorgeaktion der Sozialversicherung der Selbständigen (SVS), die mit einem 100-Euro-Bonus verbunden ist und im Vorjahr zu einer Steigerung der Vorsorgeuntersuchungen um über 40 Prozent geführt hat: „Die Vorsorgeuntersuchung ist der Schlüssel für ein gesundes Leben. Leider wird diese noch viel zu wenig in Anspruch genommen. Der Erfolg der Vorsorgeaktion der SVS im vergangenen Jahr zeigt vor, dass ein Anreizsystem ein entscheidender und wirksamer Hebel ist. Diesem Beispiel sollten auch die ÖGK und alle anderen Kassen folgen, um endlich mehr Menschen für die Vorsorgeuntersuchung zu begeistern“, sagt Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen und der Wiener Ärztekammer.
Die Ärztekammer für Wien spricht sich dafür aus, die Vorsorge auch durch konkrete Maßnahmen zu stärken und zu modernisieren: „Das kostenlose Vorsorgeprogramm kann wohnortnah und unkompliziert in Wiens Ordinationen durchgeführt werden und stellt ein einzigartiges Frühwarnsystem dar, das ich allen wärmstens empfehlen kann. Es ermöglicht uns Ärztinnen und Ärzten, Erkrankungen früh zu erkennen und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten nachhaltig zu steigern. Leider ist es aber nicht mehr am Puls der Zeit und braucht dringend eine Modernisierung. Diese reicht von einer Erweiterung der Laborparameter bis zur Schaffung eines Vorsorgeangebotes für die 6- bis 18-Jährigen, bei denen aktuell eine Lücke besteht“, sagt Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Obfrau der Kurie der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für Wien. (red)