Nach dem Gesundheitsminister sprechen sich sowohl die Virologin Monika Redlberger-Fritz als auch die Wiener Ärztekammer für FFP2-Masken in Ordinationen aus.
Die vergangenen zwei Wochen waren geprägt von Tausenden Erkältungen und Krankenständen. Grippale Infekte, Covid-19 und Influenza führen immer mehr Patient:innen in die Ordinationen und Apotheken. Nachdem Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) wie berichtet das Tragen von Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen empfohlen hat, um sich und andere vor Infektionen zu schützen, werden nun auch Stimmen aus der Wissenschaft und der Medizin laut. „Aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens empfehlen wir vor allem Patientinnen und Patienten bei viralen oder fieberhaften Infekten, Krankheitsgefühl, aber auch bei Durchfall beim Besuch in der Ordination eine FFP2-Maske zu tragen. So schützen sie sich und andere am besten und kommen sicher durch die Erkältungszeit“, sagt Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für Wien, die selbst eine Kassenpraxis in Wien führt. Ein entsprechendes Informationsschreiben wurde einer Aussendung der Wiener Standesvertretung bereits an die niedergelassenen Ärzt:innen in Wien versandt und den Praxen grafisch aufbereitete Handlungsempfehlungen zur Verfügung gestellt.
Für eine Maskenpflicht spricht sich indessen Virologin Monika Redlberger-Fritz (MedUni Wien) in der ORF-Sendung „Bei Budgen“ aus. „Für eine komplette Verpflichtung (zum Tragen von Masken im Gesundheitsbereich, Anm.) bin ich eigentlich nicht, aber es ist sehr wohl möglich, und das würde ich auch so empfehlen, dass die Ärzt:innen und vor allem auch die Spitäler von ihrem Hausrecht Gebrauch machen“, sagt Redlberger-Fritz vor der Kamera. Dass es sich derzeit um die stärkste Coronawelle jemals handelt, könne sie nicht bestätigen. Es habe sich in den vergangenen Monaten beim Abwassermonitoring „bisschen was“ verändert, weshalb die Stärke erst später festgestellt werden könne. Die Länge könne man aber bereits jetzt voraussagen: „Wir wissen von den vorherigen Wellen, dass wir ungefähr eine Zwölfwochenstrecke vor uns haben, wenn wir eine neue Welle haben. Wir sind wahrscheinlich noch am aufsteigenden Ast, vielleicht sogar schon in der Mitte“, meint die Virologin, die allen, „die in den letzten zwölf Monaten entweder nicht Corona gehabt haben oder sich nicht impfen haben lassen“, rät, sich die Auffrischungsimpfung zu holen. (kagr)