Die Österreichische Gesundheitskasse zieht eine positive Bilanz der ersten Fusionstage. Die Zusammenlegung der neun Gebietskrankenkassen verlief seit 1.1. problemlos, sagt Generaldirektor Bernhard Wurzer im RELATUS-Interview.
„Man kann mit Stolz behaupten, dass die größte Umstellung der zweiten Republik reibungslos funktioniert hat. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umsetzungsprogramm haben teilweise bis zum 31. Dezember 2019 spät in die Nacht gearbeitet, damit für die Versicherten ab 2. Jänner 2020 alles reibungslos funktioniert“, sagt Bernhard Wurzer, Generaldirektor der Österreichischen Gesundheitskasse, die aus der Zusammenlegung der neun Gebietskrankenkassen entstanden ist. Auch am 7. Jänner, der nach den Weihnachtsfeiertagen traditionell ein Spitzentag ist, habe es keine technischen Ausfälle gegeben. Wurzer: „Und das bei über 18.000 Formularen in der IT, bei 19.000 neuen E-Mailadressen und über 400 neuen Ansagetexten mit einer österreichweit einheitlichen Telefonnummer.“
Durch den „engagierten Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ sei der Start der Österreichischen Gesundheitskasse auf operativer Ebene „ein voller Erfolg“ gewesen. Für alle Fälle hatte man eine Stabilisierungszentrale mit Fachexperten eingerichtet, die aber nur kleinere Themen bearbeiten musste. „Alle Maßnahmen wurden planmäßig und strukturiert abgearbeitet“, sagt Wurzer, der sich auch bei den „Kolleginnen und Kollegen, die viel Zeit, Engagement und Arbeit für die erfolgreiche Umstellung der ÖGK investiert haben“, bedankt.
Nun gelte es, im Regelbetrieb der ÖGK die Services für die Versicherten und Vertragspartner auszubauen. Nach dem Abschluss des Fusionsprogramms gehe es in die Phase der Integration. „Das bedeutet, wir müssen die neue Organisationsstruktur mit den Fachbereichen vollständig implementieren und die Prozesse weiter harmonisieren.“ Wurzer zeigt sich davon überzeugt, dass man den Versicherten durch Synergieeffekte noch bessere Leistungen und Services anbieten könne. „Unser Prinzip heißt, bundesweit denken und regional handeln.“ Dazu laufen derzeit die konstituierenden Sitzungen der Landesstellenausschüsse, bei denen die Selbstverwaltungsgremien bestellt und angelobt werden. Hier kam es allerdings auch zu einigen kritischen Debatten. Vor allem Arbeitnehmervertreter kritisierten erneut die Reform und orteten einen Verlust der regionalen Autonomie. (rüm)