Die Österreichische Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft gynäkologische Onkologie (AGO) appellieren an Österreichs Frauen, die Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen trotz der COVID-19-Pandemie regelmäßig wahrzunehmen.
Anlässlich des Welttages der Gynäkologischen Onkologie am kommenden Sonntag und des Internationalen Brustkrebstages (1.10.) warnen Experten davor, Früherkennungsuntersuchungen zu unterlassen oder zu verschieben und empfehlen auch Ärzten, Patientinnen entsprechend darauf hinzuweisen. In der Zeit des Lockdowns waren einige Krebsfrüherkennungsuntersuchungen nicht beziehungsweise nur eingeschränkt möglich – deshalb appellieren die Krebshilfe und die AGO an den bevorstehenden Welttagen verstärkt an Österreichs Frauen, nachstehende Untersuchungen vornehmen zu lassen: Mammographie ab 40 in zweijährigem Abstand; Krebsabstrich 1x jährlich ab dem 20. Lebensjahr. Frauen ab dem 30. Lebensjahr wird zumindest alle 3 Jahre ein HPV-Test empfohlen. Dies gilt für HPV-geimpfte und nicht HPV-geimpfte Frauen. Dabei soll eine Doppel-Testung (HPV-Test und gleichzeitiger PAP-Abstrich) vermieden werden.
Die Erinnerungsbriefe zur „Vorsorge-Mammografie“, die seit der Einführung des Brustkrebs-Früherkennungsprogrammes an Österreichs Frauen verschickt werden, wurden für zwei Monate ausgesetzt, jedoch sofort nach Öffnung der meisten radiologischen Stellen wieder aufgenommen und komplett nachgeholt. „Es ist erfreulich, dass viele Frauen sofort wieder ihre Krebsvorsorge-Termine wahrgenommen haben“, sagt Krebshilfe-Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda. „Diejenigen, die vielleicht aufgrund der COVID-19-Pandemie, noch Sicherheitsbedenken haben, können beruhigt werden. Die Hygienemaßnahmen werden österreichweit standardisiert eingehalten und es ist sehr wichtig, dass Termine wie die Mammografie oder die gynäkologische Krebsvorsorge eingehalten werden.“ Für die AGO sei es Auftrag und Anliegen, rund um den Welttag der Gynäkologischen Onkologie am 20.9., Österreichs Frauen auf die Wichtigkeit der Früherkennung von gynäkologischen Krebserkrankungen hinzuweisen und über neue Therapien zu informieren, betont OA Dr. Christian Schauer, Präsident der Arbeitsgemeinschaft gynäkologische Onkologie.
Krebshilfe-Geschäftsführerin Doris Kiefhaber bedankt sich bei Firmen, Organisationen und Privatpersonen, die gerade heuer die Pink Ribbon Aktion 2020, die am Internationalen Brustkrebstag am 1.10. startet, unterstützen. „Leider sind die Spenden gegenüber dem Vorjahr als Folge der COVID-19-Pandemie zurückgegangen.“ Viele langjährige Pink Ribbon Partner würden heuer aussetzen, weil es unsicher war oder ist, wie sich die COVID-19-Situation und damit die wirtschaftliche Situation entwickelt. „Gleichzeitig verzeichnen wir aber einen massiven Anstieg an notwendiger Soforthilfe für (Brust-) Krebspatientinnen, die auch in finanzielle Not geraten sind“, sagt Kiefhaber. (red)