Alle Impfungen, die im Kinderimpfprogramm kostenfrei angeboten werden, sollten verpflichtend vorgeschrieben sein, fordert die Österreichische Krebshilfe. Dadurch könnten auch Krebserkrankungen vermieden werden.
Nur „nach eingehender Aufklärung und in besonderen medizinischen Fällen“ sollten Erziehungsberechtigte die Möglichkeit erhalten, schriftlich gegen die Verpflichtung zu widersprechen, heißt es aus der Krebshilfe. „Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Impfungen wie die HPV-Impfung wirksam und sicher sind und gegen verschiedene Krebserkrankungen schützen“, sagte Krebshilfe-Präsident Paul Sevelda am Dienstag. „In Ländern wie Australien gibt es durch ein entsprechendes nationales Impfprogramm und eine Impfpflicht de facto keine neuen Gebärmutterhalskrebserkrankungen unter den Geimpften.“
Aufklärung und Information, wie vom Gesundheitsministerium in der laufenden Debatte über eine Impfpflicht für Masern angekündigt, seien zwar begrüßenswert. Er erinnere sich aber an eine große österreichweite Kampagne zum Thema Masern, die vor einigen Jahren vom Gesundheitsministerium durchgeführt wurde, sagte Sevelda: „Und trotzdem sind wir mit gehäuften Masernfällen konfrontiert.“ Schulärzte sollten Impfungen aktiv anbieten, appellierte die Krebshilfe. Die geforderte Rechtssicherheit sei mit der Durchführungsverordnung nun gegeben. Zudem solle der elektronische Impfpass rasch österreichweit eingeführt werden und jeder Arzt das Recht haben, zu impfen. (APA)