Krebsversorgung erfordert Umdenken

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Die Krebshilfe und die Österreichische Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie präsentierten den „Österreichischen Krebsreport 2023“ und wagen einen ernüchternden Ausblick auf 2040.

Mit dem „Österreichischen Krebsreport 2023“ bieten die Österreichische Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO) und die Österreichische Krebshilfe auch dieses Jahr wieder einen umfassenden Überblick über Epidemiologie, Früherkennung, Forschung und Versorgung von Menschen mit Krebs. Bei der Präsentation wiesen die beiden Organisationen am Donnerstag auf dringend notwendige Maßnahmen hin, um eine optimale onkologische Versorgung – weiterhin und künftig – zu gewährleisten. Denn in den kommenden Jahren wird die Zahl der Krebsneuerkrankungen aufgrund des steigenden Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung weiter zunehmen, wie Statistik Austria auf Grundlage der Bevölkerungsprognose, der Krebsstatistik und der Todesursachenstatistik berichtet. Aktuell erkranken jedes Jahr etwa 45.000 Menschen in Österreich an Krebs, rund 400.000 leben mit einer Krebsdiagnose. 2030 werden es 50.000 Neuerkrankungen und 460.000 Betroffene sein, sagt Monika Hackl, Leiterin des Österreichischen Nationalen Krebsregisters der Statistik Austria.

„Wir sehen diese Entwicklung mit großer Sorge“, betont Ewald Wöll, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie. „Die onkologische Versorgung von Menschen mit Krebs steht bereits jetzt – nicht zuletzt durch den bekannten Personalmangel – vor großen Herausforderungen. Wenn wir in den nächsten Jahren einerseits mit einer massiven Zunahme von Neuerkrankungen konfrontiert sind und andererseits mit einer erfreulich längeren Überlebenszeit, müssen JETZT dringende Maßnahmen umgesetzt werden, um auch weiterhin eine optimale onkologische Versorgung – in jeder Phase der Erkrankung – zu gewährleisten.“

Gefordert werden die Etablierung von „Cancer Nurses“ als spezialisiertes Berufsbild, der Einsatz der zugesagten 108 Millionen Euro für den Ausbau von Palliative Care, die bis jetzt noch nicht geflossen sind, eine innovationsfreundliche Kultur und ein finanzieller Rahmen für Krebsforschung sowie die Aufnahme der „Psycho-Onkologie“ in die Regelfinanzierung. Der Krebsreport wird an alle relevanten Stakeholder als gedrucktes Exemplar weitergegeben. Er ist außerdem auf www.krebsreport.at zugänglich und wird über Social Media wie Facebook, LinkedIn und Instagram geteilt. (rüm)

Herausgeber: Österreichische Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie und Österreichische Krebshilfe

Chefredaktion: Wolfgang Hilbe/Ewald Wöll und Paul Sevelda

Wissenschaftliche Leitung: Armin Gerger

Scientific Board & Redaktionsteam: Karin Eglau, Florian Trauner, Monika Hackl, Wolfgang Hilbe, Gerhard Kahlhammer, Doris Kiefhaber, Michael Micksche, Paul Sevelda, Walter Voitl-Bliem, Ansgar Weltermann, Ewald Wöll

Strategische Partner:innen: Statistik Austria, Gesundheit Österreich GmbH

Mitwirkende Fachgesellschaften:

Österreichische Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO), Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie – Austria (AGO Austria der OEGGG), Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie (AGPHO), Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (ÖGDV), Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH), Österreichische Gesellschaft für Nuklearmedizin und Molekulare Bildgebung (OGNMB), Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP), Österreichische Gesellschaft für Klinische Pathologie und Molekularpathologie (ÖGPath/IAP Austria), Österreichische Gesellschaft für Radioonkologie (ÖGRO), Österreichische Gesellschaft für Senologie (ÖGS), Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie (ÖGU), Österreichische Palliativgesellschaft (OPG).