Es gebe derzeit keine Informationen, in welchen Arztordinationen Antigentests gemacht werden, kritisiert ÖGK-Obmann Andreas Huss. Testende Ordinationen seien derzeit nur auf Website der Ärztekammer Steiermark ersichtlich.
„Stell dir vor, in den Ordinationen der Ärzte werden Antigentests angeboten, aber die Versicherten wissen nicht, in welchen“, so kommentiert ÖGK-Obmann Andreas Huss den seiner Ansicht nach „Schildbürgerstreich“ im derzeitigen Umgang mit Informationen für Patienten. Seit Ende Oktober können niedergelassene Ärzte in ihren Praxen Coronavirus-Antigentests durchführen, die entsprechende Verordnung des Gesundheitsministeriums wurde am 21.10.2020 veröffentlicht. Nach telefonischer Vereinbarung können Patienten mit Symptomen den Abstrich beim Hausarzt abnehmen lassen, sofern dieser freiwillig an dem Programm teilnimmt. Diese Tests sind für die Versicherten kostenlos, weil die Kosten von der sozialen Krankenversicherung und dem Bund getragen werden.
Da es für die Kassenärzte keine Verpflichtung gibt, diese Tests anzubieten, sei die Angebotssituation für die Versicherten derzeit unübersichtlich. „Unsere Versicherten haben immer noch keine Info darüber, wo die vereinbarten Antigentests auch wirklich angeboten werden. Nur durch rasche und transparente Information kann die angespannte Lage in der Testinfrastruktur wie geplant entlastet werden. Alles andere erhöht nur das Chaos.“ Derzeit werde nur in der Steiermark auf der Website der steirischen Ärztekammer angezeigt, welche Ordinationen den Abstrich bei COVID-19-Symptomen anbieten. Angeblich überlege auch die Ärztekammer Niederösterreich, so eine Auflistung öffentlich zu machen, aber in den restlichen Bundesländern sei die Interessensvertretung der Ärzte bisher nicht gewillt, die notwendige Transparenz für die Versicherten herzustellen, kritisiert Huss. Die Ärztekammer wiederum hatte kritisiert, nicht ausreichend in die Entstehung der Verordnung eingebunden gewesen zu sein. Fragen, wie jene der Honorierung, seien noch ungeklärt, hieß es. (red)