Lichttherapie sorgt bei MS-Patient:innen für mehr Energie

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Fatigue ist eines der belastendsten Symptome von Multipler Sklerose. Eine nicht-medikamentöse Behandlungsmethode gibt Hoffnung.

Gute Nachrichten für Menschen, die an Multipler Sklerose (MS) leiden, gibt es von einer Forschungsgruppe der Meduni Wien und des AKH: Lichttherapie kann die durch MS hervorgerufene extreme Erschöpfung und Müdigkeit lindern – und das schon nach einer Anwendungsdauer von 14 Tagen. Die Studie der Forscher:innen wurde im „Multiple Sclerosis Journal – Experimental, Translational and Clinical“ veröffentlicht.

Im Fokus der Studie stand die Selbstanwendung in den eigenen vier Wänden durch 26 Proband:innen, bei denen im Vorhinein eine Schlaf-Wach-Störungen ausgeschlossen wurde. Die Hälfte der Teilnehmer:innen erhielt eine Tageslichtlampe mit einer Helligkeit von 10.000 Lux, die andere Hälfte – die Kontrollgruppe – eine baugleiche Lampe, die aufgrund eines Filters ein rotes Licht mit einer Intensität von <300 Lux abgab. Bei der Kontrollgruppe zeigte sich keine Veränderung, jene Teilnehmer:innen mit der 10.000 Lux-Tageslichtlampe berichteten von einer gestiegenen körperlichen sowie geistigen Leistungsfähigkeit und einer verminderten Tagesschläfrigkeit. Sie nutzten die Lampe täglich eine halbe Stunde, messbare Verbesserungen zeigten sich bereits nach zwei Wochen.

„Die Erkenntnisse aus unserer Studie stellen einen vielversprechenden nicht-medikamentösen Therapie-Ansatz dar“, sagt Studienleiter Stefan Seidel. Die Ergebnisse müssen allerdings noch in Folgestudien größeren Ausmaßes bestätigt werden. Auch die genauen Hintergründe der belebenden Wirkung von Lichttherapie bei MS-Patient:innen soll Gegenstand weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen sein. Ungefähr 75 bis 99 Prozent aller MS-Patient:innen weltweit leiden unter Fatigue, welche derzeit häufig durch Medikamente mit teils starken Nebenwirkungen behandelt wird. (kagr)

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