Linzer Forscher setzen in Corona-Krise auf künstliche Intelligenz

AHF

Forscher der Universität Linz haben eine Künstliche Intelligenz (KI) programmiert, die bei der Suche nach möglichen Wirkstoffen gegen das Corona-Virus SARS-CoV-2 hilft. Man will so Lösungen finden und diese der Industrie gratis zur Verfügung stellen.

Das System hat sich nach Angaben der Forscher einige Tage durch eine Datenbank mit rund einer Milliarde niedermolekularen Wirkstoffen („small molecules“) gearbeitet und 30.000 „vielversprechende Moleküle“ identifiziert, teilte die Uni am Dienstag mit. In der frei zugänglichen ZINC-Datenbank sind kommerziell erhältliche chemische Verbindungen gespeichert, die speziell für das virtuelle Screening vorbereitet wurden. Auftrag der KI sei es gewesen, „jene Moleküle zu finden, deren Wirkung möglichst viele Chancen hat, das Corona-Virus zu hemmen“, erklärte Günter Klambauer vom Institut für Machine Learning der Universität Linz. Dabei zielte das System v.a. auf Wirkstoffe, die zwei für die Vermehrung des Virus wichtige Proteasen angreifen, sagte Klambauer gegenüber der APA. Gleichzeitig wurde aber auch die Toxizität der Moleküle berücksichtigt. Als erfolgversprechend identifizierte das System 30.000 Wirkstoffe, die auch noch von der KI nach Priorität gereiht wurden. Ziel sei es nun, durch solche Vorarbeit möglichst rasch ein Medikament gegen das Virus zu erhalten. Dazu stellen die Wissenschafter ihre so gewonnenen Daten international frei zur Verfügung. Die Wissenschafter verfügen bereits über Erfahrung beim Einsatz von Künstlichen Intelligenzen in der Entwicklung von Pharmawirkstoffen. (apa)