Die Linzer Medizin-Fakultät feiert Jubiläum und zum Ende des Studienjahres werden die ersten Absolventen fertig. Interessant dabei: Viele zeigen Interesse an der Allgemeinmedizin und einer eigene Hausarztpraxis.
Von den zu erwartenden 35 Master-Kandidaten der Linzer Medizin-Fakultät will rund ein Viertel Allgemeinmediziner werden. 60 Studierende haben im Herbst 2014 begonnen, mittlerweile zählt die Medizinfakultät an der Johannes Kepler Universität (JKU) rund 800 angehende Ärzte. Im Endausbau sollen es 1.800 – 300 pro Jahrgang – sein. Nach wie vor eine „echte Challenge“ ist laut Rektor Meinhard Lukas, dass die vorklinischen Fächer in Graz zu absolvieren sind. Er verstehe aber, dass der Bund das zur Bedingung gemacht habe, um die vorhandenen Kapazitäten in Graz zu nutzen. Ein besonderer Fokus lag in Linz von Anfang an auf der Allgemeinmedizin: Derzeit sind 50 Allgemeinmediziner in die Lehre und Ausbildung eingebunden, ein Lehrstuhl für Allgemeinmedizin soll im ersten Quartal 2020 besetzt werden.
Eine Verdoppelung der Medizin-Studienplätze, wie von der ÖVP im Wahlkampf gefordert, hält man an der JKU nicht für nötig. Während sich Gesundheitsreferentin und Landeshauptmannstellvertreterin Christiane Haberlander (ÖVP) diplomatisch zu einem „bedarfsgerechten Ausbau“ bekennt und betont, dass man für den öffentlichen Bereich und nicht für die Privatmedizin ausbilde, schloss sich Lukas den Rektoren der Medizin-Unis Wien, Innsbruck und Graz an, die den Vorstoß als „völlig falschen Ansatz“ bezeichnet hatten, denn die Probleme bei der ärztlichen Versorgung entstünden an anderen Stellen – bei den Rahmenbedingungen. (red)