Bei der Behandlung des Bronchuskarzinoms liegt Österreich zwar weltweit im Spitzenfeld, die Zahl der Neuerkrankungen stieg in den vergangenen Jahren aber massiv an. Bis 2030 soll es doppelt so viele Fälle geben.
Vor allem immer mehr Frauen sind betroffen bzw. sterben daran, sagte die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) vor dem Welt-Lungenkrebstages am 1. August. Bis zum Jahr 2030 wird bei Frauen und Männern ein Plus von 91 Prozent gegenüber dem Jahr 2014 prognostiziert, also nahezu eine Verdopplung der Lungenkrebsfälle in Österreich. Lebten im Jahr 2014 rund 7.200 Männer und 5.200 Frauen mit der Diagnose Lungenkrebs, so werden es den Prognosen der Statistik Austria zufolge im Jahr 2030 rund 11.700 Männer und 11.900 Frauen sein. Die Anzahl der an Lungenkrebs erkrankten Frauen werde somit um 129 Prozent ansteigen, die der Männer um 64 Prozent.
Dies liege unter anderem am „Nachlaufeffekt“ des Rauchens, meinten die Experten: Galt Tabakrauchen lange Zeit als männliches Attribut, wurde mit dem Vordringen der Frauen in bis dahin vorwiegend männliche Domänen in den 1960er- und 1970er -Jahren auch das Rauchen „übernommen“ und mehr Frauen griffen zur Zigarette. Die Generation der in den 1950er- und 1960er-Jahren geborenen Raucherinnen erkranke nun an Lungenkrebs, erklärte Maximilian Hochmair, Leiter des Arbeitskreises Pneumologische Onkologie der ÖGP. Da das Rauchen die Hauptursache für das Entstehen von Lungenkrebs ist, fordern die Experten der ÖGP vermehrte Maßnahmen zu Raucherprävention und verbessertem Nichtraucherschutz. (APA)