Sie ist zurück: die Sorge vor Virus-Epidemien. Eine bisher unbekannte Lungenkrankheit in China und Vogelgrippe-Ausbrüche in Polen beschäftigten derzeit die Medien und die Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Nach mehreren Ausbrüchen der Vogelgrippe sind in Polen Zehntausende von Puten und Hühnern getötet worden. Nach Angaben des Leiters des staatlichen Veterinärmedizinischen Instituts handelt es sich um die hochpathogene Form des Erregers. In den Jahren 2016 und 2017 wurde die bisher schwerste Vogelgrippe-Epidemie in Europa registriert. Auch Österreich war damals betroffen, die letzten H5N8 Fälle hierzulande sind laut Angaben der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) Ende April 2017 bei Wildvögeln aufgetreten.
Die jüngste Ausbreitung einer zuvor unbekannten Lungenkrankheit in der zentralchinesischen Metropole Wuhan wiederum geht wahrscheinlich auf ein neuartiges Coronavirus zurück. Chinesische Experten hätten die Gensequenz des Erregers entziffert, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag in Peking mit. Demnach stecken sich Menschen nicht allzu leicht gegenseitig mit dem Erreger an. Vor der großen Reisewelle zum chinesischen Neujahrsfest am 25. Jänner äußerten Verantwortliche dennoch die Sorge, dass sich infektiöse Krankheiten wie diese verstärkt ausbreiten könnten, wenn Millionen Menschen unterwegs sind. Coronaviren verursachen oft harmlose Erkältungen, allerdings gehören auch Erreger gefährlicher Atemwegskrankheiten wie SARS und MERS dazu. Als Herkunftsort wurde in Wuhan ein Markt verdächtigt, wo neben Fischen auch Wildtiere verkauft wurden. Der Markt ist inzwischen geschlossen. Bisher ist die Infektion bei 59 Menschen bestätigt, von denen acht als geheilt wieder das Krankenhaus verlassen haben. Der Zustand von sieben Patienten galt zuletzt als kritisch. Todesfälle gibt es bisher nicht. (APA)