Der Österreichische Herzfonds warnt erneut davor, dass herzkranke Menschen aus Angst sich mit Covid-19 anzustecken, den Kontakt zu Ärzten und Spitälern meiden.
Die Krankenhäuser und Intensivstationen in Österreich sind nach wie vor überfüllt und die Kapazitätsgrenzen fast erreicht. Das medizinische Personal ist chronisch überlastet und teilweise selbst mit dem Coronavirus infiziert und fällt daher aus. Weil täglich in den Medien die aktuellen Coronazahlen bekanntgegeben werden, ist die Angst und Unsicherheit der Bevölkerung nach wie vor groß, warnt der Herzfonds. Gerade für herzkranke Menschen kann die Angst, sich beim Arzt oder im Krankenhaus mit Corona anzustecken, lebensgefährlich sein.
Der Österreichische Herzfonds macht deshalb erneut darauf aufmerksam, dass sich seit März Patienten mit untypischen oder nur leichten oder mittelschweren Symptomen eines Herzinfarktes nicht gerne außer Haus begeben haben und Patienten wegen der befürchteten erhöhten Infektionsgefahr bei Spitalskontakten gar nicht oder nur nach langem Zuwarten um ärztliche Hilfe bemüht haben. Dies wurde auch in einer Studie der Medizinischen Universität Wien und der Berufsrettung der Stadt Wien bestätigt. Die Studie zeigt auf, dass im Laufe der ersten Pandemie-Welle in Wien um rund 42 Prozent weniger Herzinfarktpatienten ins Krankenhaus eingeliefert wurden. In einer rezenten Studie der Universität Graz konnte wie berichtet der Kollateralschaden dieses Rückganges der Herzinfarktzahlen in Spitälern aufgezeigt werden: eine erhöhte Sterblichkeit an Herzinfarkten. Diese Situation könnte nun auch im zweiten Lockdown auftreten, warnt Prim. Univ.-Prof. Dr. Kurt Huber, Präsident des Österreichischen Herzfonds. (red)