Quasi als letzten Akt vor dem Aufgehen in eine österreichweite Kasse hat die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse mit der Ärztekammer noch einen neuen Ärztevertrag ausverhandelt.
Der neue Honorarabschluss für 2019 und 2020 bringt den niedergelassenen Medizinern in Summe ein Plus von rund 27 Millionen Euro, hieß es in einer Pressekonferenz in Linz. Die durchschnittliche Steigerung betrage rund 4,6 Prozent, meinte OÖGKK-Ressortdirektor Franz Kiesl. Für die Allgemeinmediziner werde zudem die Degression bei der Grundleistungsvergütung entschärft, erklärte OÖGGK-Obmann Albert Maringer. Konkret wird die Staffelung der Vergütung pro Leistung und Patient im Quartal nach oben gesetzt. Künftig wird der Hausarzt ab dem 1.100sten Patienten nicht mehr 17,30 Euro sondern 22 Euro erhalten. Vom 1.401sten bis zum 2.100sten Fall erhält ein Kassenarzt 12,60 Euro statt sieben Euro. Gut die Hälfte der Hausärzte werde davon profitieren, meinte Kiesl. Und Maringer betonte, dass die „Allgemeinmediziner in Oberösterreich zu den Bestverdienenden in der Sozialversicherung zählen“.
Auch bei den Fachärzten wurden die Honorarsummen-Limits gelockert. Schon 2018 wurde die Grenze im Quartal ab der die Krankenkasse nur noch einen reduzierten Beitrag gewährt, vorübergehend von 71.000 auf 94.500 Euro erhöht. Der Abschlag für den Überschreitungsbeitrag betrug unverändert 45 Prozent. Diese Anhebung des Umsatzlimits für Fachärzte werde nun ein Dauerrecht, einigte man sich in den Verhandlungen. Die Entschärfung im niedergelassenen Bereich „stellt eine wichtige Basis für die zukünftigen Verhandlungen mit der bundesweiten ÖGK dar“, sagte der Kurienobmann der niedergelassen Ärzte, Thomas Fiedler. (APA)