Eine erste Analyse aller Experten zeigt, dass die Koalitionsverhandlungen nicht einfach werden. Die ÖVP hat drei mögliche Partner. Doch die zeigten in einer ersten Reaktion vor allem Zurückhaltung.
Egal welche Braut es für die ÖVP und Sebastian Kurz werden wird, sie wird sich wohl zieren. FPÖ und SPÖ sind angeschlagen und fürchten von einer erstarkten ÖVP zerrieben zu werden. Die SPÖ müsste zudem ein Bremsen der Gesundheitsreformen der Regierung Kurz I erreichen – und diese Umsetzung ihrer zentralen Forderungen wird schwer. Die Grünen wiederum sehen tiefe Gräben, hat doch ÖVP-Obmann im Wahlkampf verkündet, dass er eine Mitte-Rechts-Koalition bevorzugt. Um das mit den Grünen zu schaffen, müssten diese wohl mehr in die Mitte und die ÖVP mehr nach rechts rücken. Oder die ÖVP bewegt sich doch wieder mehr nach links in Richtung Mitte und auf die Grünen zu.
Klar ist, dass die Gesundheitsthemen wichtig werden. Denn erste Wahlanalysen zeigen, dass gerade Gesundheits- und Pflegethemen zu den Hauptmotiven für die Wahl von Sebastian Kurz gehörten und seine Wähler hier nachhaltige Lösungen erwarten. Alle Stakeholder im Gesundheitswesen haben zudem eine lange Liste an Forderungen, die vor allem einen Hauptpunkt haben: mehr Geld für die Versorgung. Darauf werden auch die Bundesländer pochen, denen die Spitalsausgaben davon galoppieren. Zudem wird sich in den kommenden Monaten bereits zeigen, wie die Zusammenführung der Krankenkassen funktioniert. Die Baustellen im Gesundheitswesen sind also groß, ihre Behebung wird durch diese Wahl sicherlich nicht leichter. (rüm)
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