Es gilt als grünes Hauptprojekt für den Gesundheits- und Sozialbereich: die Gemeindeschwestern – besser bekannt als Community Nurses. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) gab nun erste Details bekannt.
„Pflegende sind Vorbilder für eine solidarische Gesellschaft, die gerade in der Pandemie ihre Stärke zeigt. Schon in der zweiten Jahreshälfte wollen wir mit den ersten Pilot-Projekten zu den Community Nurses starten und den rechtlichen Rahmen für die Pflegereform erarbeiten“, sagt Mückstein. Derzeit werden etwa 57 Prozent der rund 460.000 Pflegegeldbezieher ausschließlich von ihren Angehörigen betreut. Pflegenden Angehörigen kommt somit als wesentlichem Bestandteil des österreichischen Pflegesystems große Bedeutung zu. Ihre Lage hat sich zudem oftmals durch die Corona-Pandemie verschärft. In Zukunft ist geplant, sogenannte Community Nurses einzusetzen, um älteren Personen sowie deren Angehörige durch Beratung und Information, niederschwellige und bedarfsorientierte Unterstützung zu bieten. Durch diese zentralen Ansprechpersonen sollen die Qualität der Versorgung weiter verbessert und pflegende Angehörige gleichzeitig entlastet werden.
Community Nurses werden in das bestehende System eingebettet, docken an Nahtstellen an und sollen durch ihre koordinierende Rolle die Versorgungskontinuität verbessern und in der regionalen Bedarfsplanung mitwirken, betonte der Minister. Sie sollen das Potential bestehender Strukturen nutzen und eine vereinende bzw. vernetzende Rolle im Versorgungssystem spielen. Derzeit werden Gespräche mit Gemeinden und Städten, Ländern und Trägern für die optimale Umsetzung der Community Nurses geführt. (red)