Musik statt Spritze: Forschende haben einen Gen-Schalter zur Insulinabgabe durch Schallwellen entwickelt. Besonders gut funktioniert er mit dem Queen-Song „We will rock you“.
Neue Forschungen könnten Diabetiker:innen künftig ein Leben ohne Insulinpumpe ermöglichen, wie die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich bekannt gab. In der Forschung wird laut der Hochschule seit einigen Jahren die Idee verfolgt, insulinproduzierende Designerzellen in Kapseln einzuschließen, die in den Körper implantiert werden können. Um diese Designerzellen zu aktivieren, wurden bereits verschiedene Auslöser getestet. Dazu gehören Licht, Temperatur, oder elektrische Felder.
In einer aktuellen Studie haben sich die ETH-Forschenden mit Musik versucht. Dazu haben sie einen Ionenkanal aus dem Bakterium E. coli, in menschliche insulinproduzierende Zellen eingebracht. Dieser Ionenkanal reagiert auf mechanische Reize wie Schallwellen. Wie die Studie in der Fachzeitschrift „The Lancet Diabetes & Endocrinology“ zeigte, begannen die so entwickelten Zellen nach drei Sekunden Beschallung mit einer Bassfrequenz von 50 Hertz, Insulin abzugeben. Mit dem Queen-Song „We will rock you“ erreichten die Wissenschafter:innen laut der Studie eine Insulinabgabe, die der natürlichen Abgabe sehr nahe kommt. Die Designerzellen reagierten außerdem nur, wenn die Schallquelle direkt auf der Haut über dem Implantat abgespielt wurde. Nicht getriggert wurde die Abgabe des Botenstoffs durch Umgebungsgeräusche wie Fluglärm, Rasenmäher oder Feuerwehrsirenen sowie Gespräche. Getestet wurde das System in Mäusen. (APA/red)
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