Wie hoch sollen Kassenhonorare realtistischerweise 2023 steigen?
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Nach Niederösterreich und Tirol versucht ein weiteres Bundesland dem Nachwuchsmangel zu begegnen. Stipendien gibt es aber nicht für Hausärzt:innen sondern im Spital.
Die Steiermark will mit einer Investition von rund 21 Millionen Euro den Ärztemangel bekämpfen und junge Mediziner:innen mittels Stipendienmodellen – zumindest für einige Zeit – an das Land binden. Damit soll die ärztliche Versorgung in der Steiermark verbessert werden. Ein entsprechendes Paket wurde am Freitag von Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP), Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ), der Krankenanstaltengesellschaft KAGes sowie der Med Uni Graz vorgestellt. Ähnliche Modelle wurden zuletzt in Niederösterreich und Tirol gestartet – dort allerdings für Hausärzt:innen.
Über eine Kooperation zwischen Med Uni Graz und der KAGes sollen mit zwei neuen Stipendienmodellen rund 300 Jungmediziner:innen für bis zu sechs Jahre an die steirischen Spitäler gebunden werden. Ein weiteres Paket betrifft die psychiatrische Versorgung: Über neue fachärztliche Ausbildungsstellen wird dem steigenden Bedarf Rechnung getragen. Programmstart ist das Sommersemester 2023.
Nach dem Modell 1 können Studierende sich nach Abschluss des 1. Studienabschnitts für Humanmedizin und ab Eintritt in den 2. Studienabschnitt bis zur Beendigung des Studiums (6. Studienjahr) um ein Stipendium in Form eines Fixbezuges von 950 Euro brutto (zwölfmalig) bewerben. Im Gegenzug verpflichten sich die Studierenden, das Klinisch-Praktische Jahr (KPJ) in der KAGes zu absolvieren und ab Beendigung des Studiums – abhängig von der Anzahl der Monate, für die ein Stipendium bezahlt wurde – bei der KAGes als zugewiesene Landesvertragsbedienstete im Rahmen eines vollzeitbeschäftigten Dienstverhältnisses ärztlich tätig zu sein.
Im Modell 2 bewerben sich Studierende erst ab Beginn des 6. Studienjahres (Beginn des KPJ) bis zur Beendigung des Studiums um ein Stipendium. So kann dieses in Form eines Fixbezuges von 2.200 Euro brutto für zwölf Monate gewährt werden. Im Gegenzug verpflichten sich die Studierenden ab Beendigung des Studiums für die Dauer von 42 Monaten bei der KAGes als zugewiesene Landesvertragsbedienstete im Rahmen eines vollzeitbeschäftigten Dienstverhältnisses ärztlich tätig zu sein. Für zehn neue Ausbildungsstellen für Fachärzte in psychiatrische Sonderfächern gibt es 8,04 Millionen Euro. Für die Ausbildung der Turnusärzte für Allgemeinmedizin in einer Lehrpraxis stehen 3,3 Millionen Euro parat.
Unter bereits in die Wege geleitete Maßnahmen fällt das Rekrutieren von 17 Diplomkrankenpflegekräften aus Kolumbien für die LKH Hochsteiermark und Graz II. Dazu gibt es Recruitinggespräche für 30 solche Kräfte aus Tunesien für das LKH-Univ.-Klinikum Graz mit Start am 10. November 2022. Bogner-Strauß sagte, es brauche eine enge Kooperation aller Player im Gesundheitswesen, um eine qualitätsvolle medizinische Versorgung trotz aller Herausforderungen gewährleisten zu können. (rüm)