Sowohl ÖVP und FPÖ wie auch ÖVP und Grüne haben ein Landarztstipendium in ihren Regierungsprogrammen stehen. Nach Niederösterreich startet nun ein weiteres Bundesland ein eigenes Konzept.
Seit Jahren wird darüber diskutiert, mehrere Regierungen hatten es sich auf die Fahnen geschrieben: ein Landarztstipendium. Nach Niederösterreich geht ein weiteres Bundesland in die Offensive: Die Tiroler Landesregierung hat am Dienstag einen Beschluss gefasst, um dem Mangel an Landärzt:innen zu begegnen. Das Land will ab dem dritten Studienjahr bis zu zehn Stipendien in Höhe von monatlich 900 Euro über vier Jahre bereitstellen. Dafür verpflichten sich die angehenden Ärzt:innen, für mindestens fünf Jahre in Tirol zu praktizieren. Bewerben können sich Studierende des Studiengangs Humanmedizin, eine Auswahl trifft dann ein Gremium der MedUni Innsbruck. Voraussetzungen sind darüber hinaus ein Studienerfolg sowie die Überschreitung der Mindestausbildungszeit um längstens ein Jahr, hieß es.
Darüber hinaus soll es zusätzliche Ausbildungsstellen für Kinderärzt:innen geben. Ein Umsetzungskonzept werde ausgearbeitet, jährlich sollen es aber acht zusätzliche Ausbildungsplätze an der Pädiatrie am Landeskrankenhaus Innsbruck innerhalb der nächsten fünf Jahre sein. „Das Interesse von Absolventinnen und Absolventen der Medizinischen Universität Innsbruck für das Fach Kinder- und Jugendheilkunde ist extrem hoch“, sagte Gesundheitslandesrätin Annette Leja (ÖVP).
Niederösterreich hat wie berichtet ein ähnliches Projekt gestartet: 923 Euro monatlich gibt es für bis zu 48 Monate für Studierende, die sich vertraglich dazu verpflichten, nach Abschluss ihrer Ausbildung für die Dauer von fünf Jahren in Niederösterreich zu arbeiten. Diverse Studienbeihilfen werden durch Bezug dieses Förderstipendiums in keiner Weise beeinträchtigt. Als Beispiel, dass Landarztstipendien ein gutes Instrument seien, brachte Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) das deutsche Bundesland Bayern. In Bayern ist so eine Förderung bereits etabliert. Von 2012 bis Ende Mai 2022 konnten insgesamt bereits 279 Medizinstudierende mit einem Stipendium unterstützt werden. Ab dem dritten Studienjahr gibt es dort 600 Euro. (rüm/APA)